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Berlin: Auf Hitze eingestellt

Senat beschließt Aktionsplan zum Klimawandel Bis 2050 steigt die Jahrestemperatur um 2,5 Grad

Alle Bemühungen zum Klimaschutz werden nicht verhindern können, dass Berlin heiße Zeiten bevorstehen. Laut Senatsbaudirektorin Regula Lüscher werden die Temperaturen in der Stadt bis2050 im Jahresdurchschnitt um 2,5 Grad Celsius steigen. Zudem wird es mehr Wetterextreme geben – etwa in Form von häufigerem Starkregen oder vermehrten sogenannten Tropennächten mit Tiefsttemperaturen von mehr als 20 Grad. Damit die Lebensqualität auch in der besonders betroffenen, dicht besiedelten Innenstadt erhalten bleibt, müsse man bei der Stadtentwicklung die zu erwartenden klimatischen Bedingungen berücksichtigen. Einen Leitfaden dafür soll der Stadtentwicklungsplan (Step) Klima bieten, den der Senat am Dienstag auf Vorlage von Stadtentwicklungssenatorin Ingeborg Junge-Reyer (SPD) beschlossen hat. An diesem Plan sollen sich Senat und Bezirke künftig beispielsweise bei der Genehmigung von Bauprojekten orientieren.

Wichtig ist nach den Worten Lüschers, die den Plan vorstellte, durch bauliche Maßnahmen die Temperaturen in dicht besiedelten Quartieren zu senken. Dazu könnten wärmeabstrahlende oder begrünte Fassaden und Dächer beitragen. Weitere mögliche Maßnahmen seien die Entsiegelung von Flächen, damit Regenwasser besser einsickern kann, sowie die Anpflanzung von Straßenbäumen. Zudem sieht der Stadtentwicklungsplan zwölf Pilotprojekte vor. Unter anderem soll der stark frequentierte Görlitzer Park in Hinblick auf den Klimawandel saniert werden. Dazu gehören ein automatisches Bewässerungssystem und die Bepflanzung mit Bäumen und Sträuchern, die hitzeresistenter sind. Die Spree soll besser vor den Folgen von Starkregen geschützt werden, so dass kein Mischwasser mehr aus der Kanalisation einfließen kann.

Noch vor der Sommerpause soll der Entwicklungsplan ins Abgeordnetenhaus eingebracht werden. Die Industrie- und Handelskammer begrüßte den Plan, forderte aber gleichzeitig eine bessere Einbindung der Wirtschaft. Zudem müssten Unternehmen genauer darüber informiert werden, wie sie den Folgen des Klimawandels begegnen könnten. sik

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