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Berlin: Auf Rekordkurs

Fast 20 Millionen Passagiere auf den Flughäfen In Tegel wird es dafür so eng wie nie zuvor

Und wieder ein Rekord: Das Jahr 2007 war das erfolgreichste in der Geschichte der Berliner Flughäfen. Fast 20 Millionen Passagiere wird es bis zum Jahresende gegeben haben, so viele wie nie zuvor. Und auch der Umsatz ist um zehn Prozent auf rund 240 Millionen Euro gestiegen. Weil sich auch das Betriebsergebnis auf 63 Millionen Euro erhöhte, hat die Flughafengesellschaft nach ihren Angaben bereits 40 Prozent der Mittel erwirtschaftet, die sie braucht, um ihren Anteil für den Ausbau zum BBI-Flughafen in Schönefeld aufzubringen. 440 Millionen Euro von dem Zweimilliardenprojekt muss der Flughafen selbst beisteuern.

Für den BBI-Ausbau seien bisher Aufträge im Wert von 820 Millionen Euro vergeben worden, sagte gestern Flughafenchef Rainer Schwarz. Dabei sei man unter dem angesetzten Kostenrahmen geblieben. Im Januar soll die neue Ausschreibungsrunde für den Bau des Terminals starten – mit Aufträgen für den Rohbau und die Gepäckanlage.

Die Flughafengesellschaft hatte das erste Verfahren gestoppt, weil die Angebote von vier Konsortien rund 400 Millionen Euro über den erwarteten Kosten lagen und sich nur minimal unterschieden haben. Als einziger der Bewerber wehrt sich der Baukonzern Hochtief gegen das Zurückziehen der Ausschreibung. Eine Entscheidung könnte die Vergabekammer in Brandenburg noch in dieser Woche treffen. Nach Tagesspiegel-Informationen will die Flughafengesellschaft den Bewerbern jeweils rund 500 000 Euro erstatten. Der interne Aufwand für das Bewerbungsverfahren sei jeweils sehr groß gewesen, heißt es.

In den kommenden Jahren erwartet Schwarz geringere Wachstumsraten. Einen weiteren Rekord wird es wohl trotzdem geben: den der Enge auf dem Flughafen Tegel. Mit voraussichtlich 13,2 Millionen Passagieren werden dort in diesem Jahr rund zwölf Prozent mehr Fluggäste gezählt werden. Hier gibt es auch erste zaghafte Umsteigemöglichkeiten – vor allem bei den LTU-Flügen nach Bangkok. Im nächsten Jahr könnte es weiteren Zuwachs mit Flügen nach China geben.

Für große Maschinen mit Platz für mehrere hundert Passagiere ist Tegel aber nicht konzipiert. Die Wartebereiche sind zu klein, die Gepäckanlagen reichen nicht aus. Trotzdem ist Schwarz überzeugt, dass es bis zur Inbetriebnahme von BBI in Schönefeld keine Kapazitätsengpässe geben wird. Auch nicht nach der geplanten Schließung von Tempelhof Ende Oktober 2008 und nach der bereits erfolgten Aufgabe der nördlichen Start- und Landebahn in Schönefeld.

BBI soll Anfang November 2011 in Betrieb gehen. Die Baustelle kann man vom Infoturm aus besichtigten. Angemeldete Touren mit Führung kosten zehn Euro; im nächsten Sommer gibt es auch individuelle Turmbesteigungen – dann für zwei Euro. Klaus Kurpjuweit

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