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Berlin: Auf Tootsies Spuren

Matthias Schweighöfer und Detlev Buck feiern Premiere ihrer Filmkomödie „Rubbeldiekatz“.

Beim letzten gemeinsamen Marsch über den roten Teppich trug Matthias Schweighöfer noch ein langes hautfarbenes Kleid, Make up, eine blonde Perücke und Silikonbrustwarzen. Sein Filmbruder, gespielt von Detlev Buck, steckte in einem lilafarbenen Seidenanzug. Das war im Januar 2011 auf der Fashion Week im Rahmen der Dreharbeiten zu ihrer neuen Komödie. Am gestrigen Mittwochabend feierten beide am Potsdamer Platz die Premiere des Spielfilms „Rubbeldiekatz“, der am 15. Dezember in die Kinos kommt. Neben Schweighöfer („Schiller“) und Buck („Männerpension“), der auch Regie führte, liefen Hauptdarstellerin Alexandra Maria Lara („Der Untergang“) samt Ehemann Sam Riley („Control“) über den roten Teppich vor dem Cinemaxx. Gesichtet wurde auch Sänger Jonathan Jeremia, dessen Musik im Film zu hören ist

Schweighöfer spielt den erfolglosen Schauspieler Alex Honk, der als Frau verkleidet plötzlich zum Star einer US-Produktion über die Nazizeit wird. Und dem 30-Jährigen gelingt die Gratwanderung zwischen Klischee und Parodie ausgesprochen natürlich. Kein Wunder, schließlich hat Bucks Co-Autorin Anika Decker („Keinohrhasen“, „Zweiohrküken“) ihm die Rolle auf den Leib geschrieben. Außerdem wurde der Schauspieler von einem Model in Sachen weibliche Motorik trainiert, vom Hinsetzen bis zum richtigen Anfassen einer Kaffeetasse. „Mit der Zeit fand ich die Alexandra, die ich war, sehr sehr bezaubernd“, sagt Schweighöfer.

Gedreht wurde außer in Hamburg und St. Peter Ording auch mehrfach in Berlin. Im Schnee läuft Schweighöfer alias Alex durch den Tiergarten und verliebt sich dort in die berühmte Schauspielerin Sarah Voss, gespielt von Lara. Nach einer Liebesnacht sieht er sie erst zu Probenbeginn im Filmstudio Babelsberg wieder und wird in Frauenkleidern und als Prototyp der germanischen Mutter zu ihrer Filmpartnerin. „Oft hatte ich tatsächlich das Gefühl, ich sitze da mit einer Freundin und unterhalte mich“, erzählt Lara über die Dreharbeiten mit Schweighöfer.

Es braucht im Film viel Frauenfreundschaftswohligkeit und Zeit, unter anderem angefüllt mit Seitenhieben auf das Filmgeschäft und den Nazifilm-Boom sowie manchen skurrilen Momenten à la Buck, bis Sarah die Silikoneinlagen von Alex entdeckt und sich beide ihre Liebe gestehen können. Das Happy End findet mit Katze „Rubbel“ und Hund „Honk“ in Alex’ Männer-Wohngemeinschaft statt; es wurde in einem Backsteingebäude auf dem Gelände des Friedrichshainer RAW-Tempels gedreht.

Besonders gern denkt Schweighöfer aber an die Dreharbeiten auf der Fashion- Week-Show des Designers Guido Maria Kretschmer zurück, der für die Filmkostüme verantwortlich war. „Selbst meine eigene Mutter hat mich dabei nicht erkannt. Das war der Härtetest", sagt der Schauspieler. Und sogar Komplimente habe er bei dieser Gelegenheit bekommen – für die „schönste Frau des Abends“. Eva Kalwa

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