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Berlin: Auf zum Kunstgipfel

Die acht Bilder der Serie „Berliner Blicke“ werden gemeinsam ausgestellt – nur für Tagesspiegel- Leser

Eine Meerjungfrau mit allem Drum und Dran? Hat Berlin als Binnenstadt leider nicht zu bieten, als Motiv eines Gemäldes waren Fischweiber bei den Malern der Stadt daher nie populär. In Sligo an der Nordwest-Küste Irlands wäre das anders, dort gehören die legendenumwitterten „Marmaid Stones of Enniscrone“ zu den tollsten Attraktionen der Region.

Dennoch: Gerade über die Berlin-Malerei und speziell die Tagesspiegel-Serie „Berliner Blicke“ sind die irische Provinz und unsere kleine Stadt jetzt in Kunst-Kontakt gekommen, ein dünner Verbindungsstrang nur, aber immerhin. Sogar aus dem entlegenen Sligo nämlich erreichte uns eine Anfrage zu den acht Bildern, die Berliner Künstler für den Tagesspiegel von ihrer Stadt geschaffen haben und die in diesen Wochen der Zeitung als Großdrucke zum Sammeln beiliegen. Auch ein Berliner, den es nach Sligo verschlagen hat und der dort in einer alten umgebauten Kirche lebt, erfuhr von der Aktion und begehrte zu wissen, wie er wohl im grünen Irland an die Bilder aus Berlin komme. Dem Manne konnte geholfen werden.

Allerdings muss er sich mit den Reproduktionen begnügen. Es sei denn, auch er will am 9. Dezember, 18 Uhr, zur Finissage der Serie „Berliner Blicke“ ins Gasag-Haus am Landwehrkanal kommen, um sich die dort ausgestellten Originale anzusehen, mit den anwesenden Künstlern zu plaudern – und bei Gefallen vielleicht eines der Werke zu ersteigern. Doch auch ohne Kaufinteresse: Jeder Kunstliebhaber unter unseren Lesern ist dort willkommen, um sich bei freiem Eintritt und kalten Getränken über die Möglichkeiten, Berlin zu sehen und zu malen, auszutauschen. Nur wird um eine Anmeldung unter dem Stichwort „Berliner Blicke“ gebeten: per Karte an Der Tagesspiegel, 10876 Berlin; per E-Mail an extra@tagesspiegel.de ; per Telefon unter der Nummer 030/26009 500. Anmeldeschluss ist am Dienstag, dem 2. Dezember.

Schon jetzt sind die „Berliner Blicke“ für die acht vom Tagesspiegel ausgewählten Künstler ein Erfolg. Die Malerin G. L. Gabriel beispielsweise hatte seit Beginn der Serie auf ihrer neu eingerichteten Internetseite ( www.GLGabriel.com ) über 3000 Besuche, auch auf ihrer aktuellen Grafikausstellung bei der Tabor-Presse wurde schon einiges verkauft. Einige Kollegen des Malers Christopher Lehmpfuhl, darunter Hans-Joachim Billib, Harald Gnade, Walter Heinrich und Gisela Schattenburg, schlossen sich kurzerhand seiner Atelierausstellung an diesem Sonntag, 30. November, 14 bis 22 Uhr, an und öffnen ihre Nachbarateliers. Lehmpfuhl zeigt seine Bilder am Charlottenburger Ufer 16-17a, ab 20 Uhr tritt ein Jazz-Trio auf.

Die Auswahl der acht Künstler sollte ein möglichst breites Spektrum der Berliner Malerei abdecken, mit Etablierten und Künstlern, die noch am Anfang ihrer Laufbahn stehen. Der Buchillustrator Klaus Ensikat ist ebenso darunter wie der mehr auf Menschen als auf Stadtlandschaften spezialisierte Johannes Grützke, der Schnellmaler Jim Avignon oder der ehemalige Starzeichner der Alternativszene, Gerhard Seyfried, dessen Arbeit, eine Zeitsplitter-Reise durch die jüngere Berlin-Geschichte, die Serie am 4. Dezember abschließt.

Folgende Bilder werden bei der Veranstaltung im Gasag-Hauptgebäude, (ehemals Shell-Haus, Reichpietschufer 60 in Tiergarten, Eingang Stauffenbergstraße) ausgestellt: Jim Avignon, „Kottbusser Damm (Berlin is the place for me)“, Acryl auf Papier, 243 x 157 cm; G. L. Gabriel, „Berlin-Bild V“, Mischtechnik, Papier, Sand, auf Holz, 98,5 x 212 cm; Christopher Lehmpfuhl, „Berliner Dom“, Öl auf Leinwand, 55 x 34 cm; Klaus Ensikat, „Gensd’armen-Markt“, lavierte Federzeichnung, 40 x 50 cm; Edward B. Gordon, „Tagesspiegel“, Öl auf Leinwand, 240 x 180 cm; Johannes Grützke, „Berlin-Wilmersdorf“, Pastell auf Papier, 60 x 83 cm; André Krigar, „Potsdamer Platz“, Öl auf Leinwand, 100 x 200 cm; Gerhard Seyfried, „Blick aufs Brandenburger Tor“, drei Versionen (Bleistift auf Papier, Tusche auf Papier, virtuelle Farbwerkzeuge). Die Bilder und die dazu im Tagesspiegel veröffentlichten Künstlerporträts findet man auch im Internet unter www.tagesspiegel.de/berliner-blicke .

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