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Berlin: Aufatmen bei Sozial-Trägern

Liga-Verbände müssen weniger einsparen als zunächst geplant

Die Liga der Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege müssen jetzt doch nicht, wie vom Senat geplant, 200 Millionen Euro bei der Behinderten und der Jugendhilfe einsparen. Die Verhandlungen haben aber ergeben, dass die Entgelte in der Jugendhilfe ab Januar um zwei Prozent gesenkt werden, das sind in der Summe rund 8,2 Millionen Euro für 2003. In der Behindertenhilfe wird bei den Entgelten nicht gestrichen – eine gute Nachricht für Heime und Werkstätten. Mitarbeiter müssen aber auf Tariferhöhungen verzichten. Thomas Dane, Vorsitzender der Liga-Verbände, betonte am Donnerstag, dass Berlin „eben die Stadt mit den größten sozialen Problemen in Deutschland ist“. Deshalb müsse das soziale Netz der Stadt trotz des neuen Finanzloches erhalten bleiben.

Von den Kürzungen im Jugend- und Behindertenbereich sind rund 200 000 betreute Menschen betroffen. Nach Einschätzungen der Liga-Experten kann es auch bei den Jugendhilfeträgern langfristig zum Personalabbau kommen. Ob es in Berlin bei der Behindertenhilfe Ausstattungsvorsprünge gibt, soll ein Vergleich mit Hamburg bis Ende Februar klären. Berlin sei oft fortschrittliche Wege gegangen, etwa bei der Unterbringung von Behinderten in der Familie statt im Heim, sagte Elfi Witten, Sprecherin des Paritätischen Wolhfahrtsverbandes und Koordinatorin der Liga-Kampagne „Berlin bleibt sozial“. Dies koste eben auch mehr. „Und jetzt werden solche innovativen Ansätze einfach zu Ausstattungsvorsprüngen erklärt“, kritisierte Frau Witten. Innerhalb der Liga-Kampagne findet heute um 16 Uhr ein Protest-Laternenumzug gegen die Kita-Einsparungen an der Weltzeituhr auf dem Alex statt. Dort wird auch eine Eisinstallation enthüllt.

Zur Liga gehören Caritas, Diakonie, Rotes Kreuz, der Paritätische Wohlfahrtsverband, die Arbeiterwohlfahrt und die Jüdische Gemeinde. Derzeit sind dort knapp 100 000 Menschen beschäftigt – etwa in Kitas, Beratungsstellen und in Krankenhäusern.kög

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