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Berlin: Aus der Senatssitzung: Ein Schnäppchen für Sportvereine: Senat bietet Grundstücke für ein Viertel des Verkehrswerts an

Gemeinnützige und förderungswürdige Sportvereine werden jetzt in die Lage versetzt, die von ihnen gemieteten oder gepachteten Grundstücke zu kaufen. Und zwar für 25 Prozent des Verkehrswertes.

Gemeinnützige und förderungswürdige Sportvereine werden jetzt in die Lage versetzt, die von ihnen gemieteten oder gepachteten Grundstücke zu kaufen. Und zwar für 25 Prozent des Verkehrswertes. Bei normalen Sportflächen ergibt das Kaufpreise zwischen 20 und 75 Mark je Quadratmeter. Segler-, Ruder- und Kanuvereine müssen tiefer in die Tasche greifen: Für Wassergrundstücke sind etwa 75 bis 125 Mark je Quadratmeter zu zahlen. Der Landessportbund (LSB) ist mit der neuen Regelung, die der Senat gestern beschloss, zufrieden.

"Ein guter, vernünftiger Kompromiss", sagte LSB-Sprecher Dietmar Bothe. Es werde aber noch etwas dauern, bis die Vereine das Senatsangebot wahrnehmen. Sie müssten erst beraten und prüfen. In seinem Ressort liegt bisher "ein halbes Dutzend" Anfragen vor, teilte Finanzsenator Peter Kurth (CDU) mit. Die Verkaufsverhandlungen und die Vertragsabschlüsse seien normalerweise Sache der Bezirke. Nur bei Flächen der Berliner Forstverwaltung sei die Finanzverwaltung zuständig. Rund 80 landeseigene Grundstücke kommen für einen Verkauf an Sportvereine in Betracht.

Ursprünglich wollte der Senat nur einen Preisnachlass von 62,5 Prozent auf den Verkehrswert zugestehen, aber damit waren die Vereine nicht zufrieden. Jetzt werden 75 Prozent nachgelassen, aber nur unter strengen Bedingungen. Die Sportvereine, die kaufen wollen, müssen gemeinnützig und förderungswürdig sein. Eine sachfremde Nutzung oder intensive Bebauung, ein Weiterverkauf des Grundstücks oder der Verlust der Gemeinnützigkeit des Vereins führen dazu, dass das Land Berlin das Grundstück zum alten Preis zurückkaufen kann. Diese Option wird im Grundbuch gesichert. "Es ist ausgeschlossen, dass auf den privatisierten Flächen etwas anderes gemacht wird als Sport zu treiben", sagte Kurth gestern. Ein Kaufzwang bestehe übrigens nicht.

Auf Nachfrage bestätigte Kurth, dass es keine Verkaufsverhandlungen mit dem Golf-Club Wannsee und auch nicht mit jenem Tauch-Klub gebe, der das Grundstück der Liebermann-Villa erwerben wolle.

za

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