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Berlin: Aus für Galerie der Romantik: Schloss Charlottenburg verliert Meisterwerke

Nur noch bis zum kommenden Sonntag ist die Galerie der Romantik im Knobelsdorff-Flügel des Schlosses Charlottenburg zu besichtigen - dann schließt die seit 1986 bestehende Sammlung, in deren Mittelpunkt 24 Werke von Caspar David Friedrich stehen. Die Stiftung Preußischer Kulturbesitz will die Werke künftig in der Alten Nationalgalerie auf der Museumsinsel präsentieren, die im Dezember nach einer Sanierung wiedereröffnen soll.

Nur noch bis zum kommenden Sonntag ist die Galerie der Romantik im Knobelsdorff-Flügel des Schlosses Charlottenburg zu besichtigen - dann schließt die seit 1986 bestehende Sammlung, in deren Mittelpunkt 24 Werke von Caspar David Friedrich stehen. Die Stiftung Preußischer Kulturbesitz will die Werke künftig in der Alten Nationalgalerie auf der Museumsinsel präsentieren, die im Dezember nach einer Sanierung wiedereröffnen soll. Die Verlagerung stößt in Charlottenburg-Wilmersdorf jedoch auf Kritik.

Bürgermeister Andreas Statzkowski (CDU) spricht von einem "Kulturabbau", der die Attraktivität des Schlosses deutlich schmälere. Wenigstens drei Hauptwerke Caspar David Friedrichs müssten dort bleiben, schrieb Statzkowski jetzt an Kultursenator Christoph Stölzl (parteilos, für CDU). Dem Rathaus-Chef geht es um die Gemälde "Der Mönch am Meer", "Die Abtei im Eichwald" und "Morgen im Riesengebirge".

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Doch die Kulturverwaltung sieht ihre Hände gebunden. "Wir mischen uns nicht ein und positionieren uns nicht", sagte Sprecherin Annette Walz gestern. Schließlich sei die Stiftung eine Institution des Bundes. Außerdem müsse bei den Kunstwerken "noch die Eigentumsfrage geklärt werden". Tatsächlich beansprucht weiterhin auch die Stiftung Preußischer Schlösser und Gärten die Bilder. 1974 gab es sogar einen Rechtsstreit vor dem Bundesgerichtshof. Dabei unterlag die von Berlin und Brandenburg getragene Schlösser-Stiftung. Inzwischen könnte sich die Rechtslage aber wieder geändert haben. Denn das Gründungsgesetz der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, das dieser die Werke aus vielen Schlössern zusprach, galt nur bis zur deutschen Einheit.

Einen neuen Rechtsstreit soll es nicht geben. Stattdessen "laufen im Moment intensive Verhandlungen", sagte die stellvertretende Schlösser-Direktorin Saskia Hüneke. Wie Bürgermeister Statzkowski meint auch die Schlösser-Stiftung, dass die drei Caspar-David-Friedrich-Werke weiterhin im Schloss zu sehen sein sollten. "Sie sind Bestandteil unseres Konzepts eines Schlossmuseums." Die Gegner der Verlagerung möchten die Gemälde im Schinkel-Pavillon des Schlosses ausstellen und argumentieren auch mit dem geschichtlichen Bezug zum preußischen Königshaus. Friedrich Wilhelm III. hatte die drei Werke zwischen 1810 und 1812 gekauft. Danach hingen sie lange im Alten Schloss in Mitte. Zumindest bis zum Ende der Verhandlungen sollen die Gemälde im Schloss bleiben. Die anderen Werke der Galerie der Romantik kommen dagegen bis zum Jahresende in ein Lager.

Die Verlagerung der Sammlung ist nicht der einzige kulturelle Aderlass im Bezirk. Auch das Ägyptische Museum soll einen Standort auf der Museumsinsel bekommen.

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