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Spaß mit Sombrero. Terence Hill (li.) und Bud Spencer in der ersten Berliner „Wetten, dass...?“-Sendung 1983.

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Aus für "Wetten, dass...?": Der ZDF-Wettzirkus begeisterte auch Berlin

Für Berlin war die „Wetten, dass..?“-Zeit schon 2008 vorbei. Begonnen hatte sie 1983 mit Frank Elstner und dem schlagkräftigen Duo Terence Hill und Bud Spencer.

Ach, Pauline, musste das sein? Hättest uns Berliner ruhig noch mal gewinnen lassen können. Wäre doch sicher nicht so schwer gewesen, den „Flohwalzer“ einfach mal ein bisschen langsamer herunterzuklimpern, nicht in 10, 12 Sekunden, deiner Bestzeit. So aber hat Berlin verloren, wenn auch nur knapp, gegen eine Siebenjährige aus Brüggen! Kein Kind aus Berlin könne den „Flohwalzer“ schneller als du, hast du behauptet – und Recht behalten. Blöde Stadtwette!

Mit dieser Niederlage endete für Berlin am 8. November 2008 die „Wetten, dass..?“-Zeit. Neben der kleinen Pauline hatte Thomas Gottschalk damals Stars wie Uma Thurman, Jamie Oliver, Matthias Steiner, Pink, Simply Red und Kumpel Günter Jauch in der O2-World zu Gast. Wer hätte ahnen können, dass der ZDF-Zirkus danach nie wieder hier Station machen würde. Markus Lanz ist hier erst gar nicht angetreten und wird es auch nicht mehr.

Und dabei hatte Gottschalk noch in der vorletzten Berliner Sendung, am 19. März 2005 im Velodrom, sie als zehnten „Wetten, dass..?“-Besuch feiern lassen und zur Jubiläumsstadtwette aufgefordert: Bis Ende der Übertragung sollten Videos von allen früheren Berliner Sendungen in den Zollernhof, Unter den Linden, den Sitz des ZDF-Hauptstadtstudios, gebracht werden. Im Gegensatz zur „Flohwalzer“-Blamage hatte das tadellos geklappt. Pech für Gottschalk, der als Verlierer im Chor der Komischen Oper in der „Zauberflöte“ mitsingen musste.

Es waren schon lustige Momente, die da bei der Videowette zusammenkamen und die gleichzeitig einen Querschnitt durch fast ein Vierteljahrhundert deutscher Fernseh- und Berliner Stadtgeschichte bedeuteten.

Bud, Terence und irgendwas mit Mexiko

Beispielsweise die allererste Berliner Sendung, damals noch mit Frank Elstner, am 3. September 1983, während der Funkausstellung live aus der Deutschlandhalle. Terence Hill und Bud Spencer traten dabei als Wettpaten auf, durften dann ihrem Kandidaten bei seiner „Hau den Lukas“-Wette zuschauen: 50 Mal zuschlagen in drei Minuten. Der Kandidat hat gewonnen. Terence und Bud mussten dafür singen, kostümiert mit riesigen Hüten, etwas Mexikanisches offenbar – man kann das im Tagesspiegel-Archiv leider nicht überprüfen, die Sendung war dem Blatt keine Zeile wert. Waren halt andere Zeiten.

Gesungen, vermutlich lieblicher, hat an dem Abend Agnetha von Abba, auch Cliff Richard schaute vorbei und gab „We Don’t Talk Anymore“ zum Besten. Ebenfalls dabei an diesem Premierenabend: Günter Pfitzmann, Maria Schell und Peter Weck.

Gelegentlich rief die Sendung sogar die Berliner Politik auf den Plan. Am 4. April 1987, zum 750. Stadtjubiläum, wurde der damalige Regierende Bürgermeister Eberhard Diepgen als Wettpate eingesetzt und musste sich entscheiden, ob sein Kandidat es wohl schaffen würde, mit 90 Kindern hintereinander 50 Seilsprünge zu machen: Er hat es geschafft. Und Klaus Wowereit rief zur Sendung am 22. Februar 2003 die Berliner auf, sich rege an der Stadtwette zu beteiligen. Die bestand darin, 500 Grillfreunde samt Gerätschaften und Würstchen am Brandenburger Tor zu versammeln. Klar, für Berlin keine wirkliche Herausforderung, trotz der fürs Grillen ungewöhnlichen Jahreszeit.

Stadtwette am Wannsee - nicht zu gewinnen

Die Sendung selbst fand im witterungsunabhängigen Velodrom statt, doch selbst als Open-Air-Stätte hat sich Berlin bei „Wetten, dass..?“ bewährt. Das war am 3. Juli 2004 in der Waldbühne: tagsüber Donnerwetter, Wolkenbrüche, Sturmböen, abends moderate Temperaturen, Sonnenschein. Das kam auch der Außenwette am Strandbad Wannsee zugute. Wasserski mal anders, mit auf den Rücken geschnalltem Surfbrett, von hinten bespritzt von einem Feuerwehrboot, dabei 30 Sekunden auf den Brettern bleiben. War nicht zu schaffen.

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