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Berlin: Aus zwölf Euro wurden 12,7 Millionen Jackpot für Lottospieler aus Marzahn-Hellersdorf

Montagmorgen in Marzahn-Hellersdorf, draußen scheint gnädig die Sonne aufs Plattenbauviertel, und am Telefon erkundigt sich der Lottomann, ob er die 12765063,60 Euro überweisen soll oder ob’s ein Verrechnungsscheck sein darf. Besser kann eine Woche wirklich nicht anfangen.

Montagmorgen in Marzahn-Hellersdorf, draußen scheint gnädig die Sonne aufs Plattenbauviertel, und am Telefon erkundigt sich der Lottomann, ob er die 12765063,60 Euro überweisen soll oder ob’s ein Verrechnungsscheck sein darf. Besser kann eine Woche wirklich nicht anfangen. Man könnte jetzt den Chef anrufen oder den Fallmanager und ihm sagen, was man ihm schon lange mal sagen wollte und bisher lieber verschwieg. Aber davon rät die Lottogesellschaft ab.

Vielmehr empfiehlt sie „Misstrauen und Vorsicht“, wie ein Sprecher sagt. Zwölfkommasieben Millionen Euro also hat ein Berliner am Sonnabend im Lotto gewonnen – der größte Jackpot, der jemals nach Berlin ging. 11,95 Euro habe der Spieler eingesetzt, für zwölf Tipps inklusive Spiel 77 und Super 6. Den Spielauftrag gab er online ab.

„Dass er gewonnen hatte, wusste er schon seit Samstagabend. Am Montagmorgen hat er sich bei uns gemeldet“, heißt es bei der Lottogesellschaft. „Er wird noch eine Weile brauchen, um das zu verarbeiten.“ Mehr über den Zustand des Gewinners ist nicht bekannt und wird ohne seine Einwilligung auch nicht verraten. Nur, dass er aus Marzahn-Hellersdorf kommt, wo erst eine Woche zuvor jemand mit sechs Richtigen – nur ohne korrekte Superzahl – rund 1,2 Millionen Euro gewonnen hatte.

Für eine Million hätte wohl jeder eine Verwendung. Aber für zwölf? „Unsere Beratung ist freiwillig. Wir machen nur allgemeine Verhaltensvorschläge“, sagt der Lottomann. „Finanzberatung gibt es bei uns nicht.“ Man rate dem Gewinner nur, „sich in die Hände einer seriösen Bank zu begeben“ und im Bekanntenkreis nicht leichtfertig zu plaudern.

Und sonst? „Der Zufluss des Geldes ist steuerfrei“, weil darauf bereits 16,67 Prozent Lotteriesteuer gezahlt wurden. Insgesamt wird die Hälfte der Einsätze ausgeschüttet. 20 Prozent gehen an die Lottostiftung, die Geld in Projekte vom Drogentherapiezentrum bis zum Zebragehege investiert. Sieben Prozent gehen als Provision an die 1200 Berliner Lottoläden.

Ein Experte hat ausgerechnet, dass die Wahrscheinlichkeit für den Hauptgewinn bei eins zu 140 Millionen liegt. Der bisherige Berliner Rekordhalter gewann Anfang 2003 rund 9,7 Millionen Euro. Nach der Auszahlung trennen sich die Wege von Spieler und Lottogesellschaft in aller Regel. Eine Ausnahme seien „die wenigen Glückspilze, die öfter mal fünf Richtige haben“. Öfter mal? „Na, so zwei, drei Mal im Leben.“

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