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Freigegeben. Für 58 Millionen Euro entstand im Berliner Nordosten ein Auobahnknotenpunkt mit neun Brücken. Das ehemalige Dreieck Schwanebeck trägt jetzt den Namen Barnim.

© dpa

Ausbau der Autobahn: Freie Fahrt am neuen Dreieck Barnim

Für 58 Millionen Euro entstand im Berliner Nordosten ein Auobahnknotenpunkt mit neun Brücken. Der alte Name Dreieck Schwanebeck gehört jetzt der Vergangenheit an. 

Der Autoverkehr zwischen Berlin und Brandenburg rollt am nordöstlichen Stadtrand seit gestern über ein völlig neues Autobahndreieck. Denn nicht nur die Streckenführungen des östlichen und nördlichen Autobahnringes und der Bundesstraße 2 sind in den vergangenen zweieinhalb Jahren grundlegend verändert worden. Auch ein anderer Name hält schrittweise auf Hinweisschildern und Landkarten sowie in Navigationssystemen Einzug: Aus dem 1938 eröffneten Dreieck Schwanebeck wurde das Dreieck Barnim, was besonders den zuständigen Landrat, Bodo Ihrke, bei der offiziellen Eröffnung freute. „Das ist die beste Werbung für unseren Landkreis“, sagte er. Im kleinen Dorf Schwanebeck hält sich dagegen die Wehmut über das Ende als Namengeber in Grenzen. Schon viele Jahre  gehört der Ort zur größeren Gebietsgemeinschaft Panketal.

Der rund 58 Millionen Euro teure Ausbau war dringend notwendig geworden. Immerhin passieren täglich rund 70 000 Autos den Knotenpunkt, um aus Richtung Weißensee auf der Autobahn A 11 in Richtung Prenzlau, Usedom oder Stralsund zu rollen, oder nach Frankfurt (Oder) und Hamburg / Potsdam zu fahren. In der Gegenrichtung staute sich der Ausflugsverkehr vor allem an Wochenenden. Außerdem kreuzen viele Lastwagen im Transitverkehr von Polen nach Hamburg und umgekehrt das Dreieck.

Allen steht jetzt ein sehr übersichtliches Netz aus insgesamt neun Brücken und so genannten Überfliegern zur Verfügung, die in großen Bögen die Fahrbahnen überspannen. Eine historische Brücke erhielt dabei sogar ihr charakteristisches „Bärensymbol“. Beim Bau des Autobahnnetzes in den 1930er Jahren waren alle Brücken vor Berlin mit einem „Berliner Bären“ geschmückt worden. Davon überstand aber nur noch eine einzige die Bauarbeiten der vergangenen Jahre. Diese wurde nun in den Neubau des Dreiecks Barnim integriert, so dass die Autofahrer aus Richtung Prenzlau nach wie vor durch das Berliner Stadtwappen begrüßt werden.

Dagegen gehört eine andere Geschichte endgültig der Vergangenheit an. Noch bis 1973 fanden alljährlich auf dem Autobahndreieck Autorennen statt. Zur „Bernauer Schleife“ strömten damals Zehntausende Besucher aus der ganzen DDR, um den Fahrern zuzujubeln. Dabei ging es vor allem auf den Pflasterstraßenabschnitten recht turbulent zu. Heute liegt überall Asphalt und Beton.

In die Chronik des Brandenburger  Autobahnnetzes geht der Neubau nicht nur wegen seiner Pünktlichkeit und des Ausbleibens größerer Unfälle ein. Unvergessen bleiben die großen Weihnachtsbäume, die die Bauleute hier in den vergangenen zwei Jahren aufgestellt hatten.

Derzeit konzentrieren sich die weiteren Arbeiten auf die Fertigstellung des Dreiecks Havelland, an dem sich die Autofahrer noch bis 2015 auf Einschränkungen einstellen müssen. Außerdem geht der sechsspurige Ausbau des Abschnitts zwischen den Dreiecken Barnim und Pankow weiter. Derzeit stehen im gesamten Brandenburger Autobahnnetz bereits auf 330 Kilometer Länge pro Richtung drei Spuren zur Verfügung. Auf dem südlichen Ring bei Potsdam wird die Autobahn sogar auf acht Spuren erweitert, um das gestiegene Verkehrsaufkommen zu bewältigen.

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