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Ausbrecher wieder Gericht: "Ekke" Lehmann soll Obdachlosen zu Tode geschlagen haben

Elf Mal ist Eckehard Lehmann bereits aus dem Gefängnis ausgebrochen. Nun steht wieder mal vor Gericht. Die Anklage lautet auf Körperverletzung mit Todesfolge.

Nach mehr als 25 Jahren hinter Gittern wollte sich Eckehard „Ekke“ Lehmann eigentlich zur Ruhe setzen und seinen Lebensabend in Freiheit genießen. Doch der Stammkunde der Justiz ist zurück. Der 66-Jährige, der als „Ausbrecherkönig“ zweifelhaften Ruf erlangte, wurde am Dienstag als Häftling in den Gerichtssaal geführt. Die Anklage lautet auf Körperverletzung mit Todesfolge. Lehmann soll im Mai derart heftig auf einen Obdachlosen eingeschlagen haben, dass der 37-Jährige einige Stunden später starb. Die Ermittler gehen von einem tödlichen Faustschlag gegen den Brustkorb aus.

Kaum waren die Vorwürfe verlesen, wetterte Lehmann los: „Ich habe die Person nicht gekannt, sie ist durch mich nicht verletzt worden.“ Alles sei „Fantasie“ der Staatsanwaltschaft. Und die Zeugen, die gegenüber der Polizei von Schlägen am Rande der Zecherei berichteten? „Da will sich doch jeder profilieren“, giftete der tätowierte 1,91-Meter-Mann. Einer sei „der größte Penner“, eine weitere Zeugin dem Alkohol verfallen. Er jedenfalls sei an jenem Nachmittag nicht am Tatort, einem Platz nahe einer Kneipe in der Weddinger Schulstraße, gewesen. Er trinke dort nur vormittags. „Wenn meine Kinder aus der Schule kommen, gehe ich nach Hause“, sagte der fünffache Vater.

Ekke Lehmann beschäftigt die Justiz seit 1961, da war er knapp 15 Jahre alt. Sein Strafregister ist inzwischen 49 Eintragungen lang. Er wurde als Räuber, Vergewaltiger, Schläger verurteilt, er handelte sich Verfahren wegen Beleidigung, Bedrohung, Diebstahls oder Verkehrsdelikten ein. Bekannt wurde er durch seine zahlreichen Fluchten aus Gefängnissen oder bei bewachten Ausgängen. Elf Mal brach er aus und schaffte es damit sogar ins Guinessbuch der Rekorde. Der Prozess geht am Donnerstag weiter.

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