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Ausgaben für Erziehungshilfen: Steigende Kosten, bescheidene Erfolge

Ein Überblick über die Hilfen zur Erziehung in Berlin.

AUFGABEN UND ZIELE

Hilfen zur Erziehung (HzE) sollen die Erziehungskompetenz der Eltern fördern, die Persönlichkeit junger Menschen stärken und deren „sozial-emotionale Kompetenzen“ entwickeln, um Gefährdungen des Kindeswohls abzuwenden. Wegen der bundesweit steigenden HzE-Kosten bei gleichzeitig eher bescheidenen Erfolgen diskutieren die Länder seit 2011 über eine Reform. Vorgeschlagen wird unter anderem, die Einzelfallhilfen durch gruppenbezogene Angebote und den Rechtsanspruch auf Erziehungshilfen durch eine Gewährleistungspflicht der Jugendhilfeträger zu ersetzen.

KOSTEN UND KONTROLLE

Im Zuge einer rigiden Sparpolitik wurden die HzE-Ausgaben in Berlin von 451 Millionen Euro (2002) auf 319 Millionen (2006) gekürzt. Im selben Zeitraum sanken die Fallzahlen von 21 301 auf 15 222. Die Kosten pro Hilfe (rund 21 000 Euro) blieben damit konstant. Bis 2010 stieg die Zahl der Einzelhilfen wieder auf 19 811, dafür gaben die Bezirke zulasten des Landeshaushalts 409 Millionen Euro aus. Die öffentlichen Ausgaben je Fall blieben also seit zehn Jahren nahezu unverändert. Im vergangenen Jahr lagen die HzE-Ausgaben bei rund 415 Millionen Euro.

STÄDTE UND BEZIRKE

Nach einem offiziellen Großstadtvergleich (IKO-Netz) gaben nur Bremen und Frankfurt/Main 2010 mehr Geld für Erziehungshilfen pro jugendlichem Einwohner (unter 21 Jahre) aus. Innerhalb Berlins liegt Marzahn-Hellersdorf mit 45 Hilfen je tausend jugendlichen Einwohnern vorn, vor Lichtenberg und Neukölln (je 39 Fälle), gefolgt von Spandau und Friedrichshain-Kreuzberg (je 36). Am Ende der Skala liegen Treptow-Köpenick (30 Fälle), Charlottenburg-Wilmersdorf (28) und Steglitz-Zehlendorf (22). Alle Berliner Zahlen beziehen sich auf den Stichtag 30. Juni 2011. za

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