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Ausländer: Senat startet neue Einbürgerungskampagne

Unter dem Motto «Du PASSt zu mir» startet Berlin eine Einbürgerungskampagne.

Berlin - In den kommenden Monaten sollen besonders junge Menschen ermuntert werden, ihre Chancen bei der Berufswahl und auf dem Arbeitsmarkt durch die deutsche Staatsangehörigkeit zu verbessern, sagte Berlins Integrationsbeauftragter Günter Piening am Montag. Für junge Leute ist die Einbürgerung vereinfacht: Bereits 16- Jährige können einen Antrag stellen, ohne dass die Eltern zustimmen müssen. Wer noch keine 23 Jahre alt ist, muss auch nicht einen gesicherten Lebensunterhalt nachweisen. Im Jahr 2005 erhielten in Berlin 7099 Ausländer den deutschen Pass.

«Es geht darum, das Zugehörigkeitsgefühl junger Menschen mit Migrationshintergrund zu unserer Gesellschaft zu stärken», sagte Piening auch mit Blick auf die Krawalle arabischstämmiger Jugendlicher Ende vergangenen Jahres in Frankreich. Einbürgerungswillige müssen sich auf eine Verfahrensdauer von etwa zwei Jahren einstellen.

Berlin hatte nach den Worten Pienings in der Vergangenheit in der Einbürgerungspolitik keinen guten Ruf, unter anderem weil die Verfahren hier besonders lang dauerten. Jahrelang stagnierten die Einbürgerungszahlen. Noch vor zwei Jahren stauten sich in den Bezirksverwaltungen rund 25.000 unbearbeitete Anträge. Das hat sich geändert. Im Ergebnis eines Beschleunigungsprogramms von Senat und Bezirken wurde der Antragsberg laut Piening binnen eines Jahres von 24.492 auf 18.848 gesenkt (Stichtag 1.9.2005).

Ziel sei es, dass der Antragsteller bereits nach sechs Monaten die Einbürgerungszusicherung erhält, um anschließend dann die Entlassung aus seiner bisherigen Staatsbürgerschaft zu erreichen, sagte Piening. Mindestens gibt es nun den Anspruch darauf, nach einem halben Jahr über den Stand des Verfahrens informiert zu werden.

In den Mittelpunkt der Einbürgerungskampagne will Piening junge Berlinerinnen und Berliner stellen, die bereits den deutschen Pass in der Tasche haben. Sie sollen auf Plakaten, Flyern und in Radiospots Gleichaltrigen erläutern, warum es für sie wichtig war, sich einbürgern zu lassen. Aus allen Einsendungen, um die über Vereine und Jugendclubs geworben wird, sollen 20 mit dem Foto des Teilnehmers auf Plakaten und Flyern gedruckt werden. Als Anerkennung gibt es für die Ausgewählten jeweils 50 Euro. (tso/dpa)

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