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Berlin: Ausländerbehörde verweigert Sürücü-Bruder die Einreise

Am kommenden Dienstag wird der Bundesgerichtshof (BHG) in Leipzig prüfen, ob das Verfahren um den sogenannten Ehrenmord an der Deutsch-Türkin Hatun Sürücü neu aufgerollt wird. Falls das Gericht dem Antrag der Berliner Staatsanwaltschaft folgt, könnte es sein, dass sich die beiden freigesprochenen Brüder der Getöteten erneut verantworten müssen.

Am kommenden Dienstag wird der Bundesgerichtshof (BHG) in Leipzig prüfen, ob das Verfahren um den sogenannten Ehrenmord an der Deutsch-Türkin Hatun Sürücü neu aufgerollt wird. Falls das Gericht dem Antrag der Berliner Staatsanwaltschaft folgt, könnte es sein, dass sich die beiden freigesprochenen Brüder der Getöteten erneut verantworten müssen. Doch wie jetzt bekannt wurde, verweigert die Berliner Ausländerbehörde einem der Brüder die Einreise nach Deutschland. „Die Aufenhaltserlaubnis von Alparslan Sürücü ist erloschen, weil er sich mehr als sechs Monate im Ausland aufgehalten hat“, bestätigte gestern eine Sprecherin der Innenverwaltung.

Sollte sich herausstellen, dass die Brüder noch einmal wegen Mordes vor Gericht müssen, wird Deutschland die Türkei um eine Auslieferung ersuchen müssen. Bei dem Bruder Mutlu Sürücü, der sich ebenfalls noch in der Türkei befinden soll, bestehen weniger rechtlichen Schwierigkeiten, weil er die deutsche Staatsbürgerschaft hat.

Vor längerer Zeit schon reisten die Sürücü-Eltern in die Türkei. Dort starb vor ein paar Wochen der Vater an Krebs. Als Alparslan Sürücü nun zurückkehrte, sei er am Flughafen in Berlin in die Türkei zurückgeschickt worden, hieß es aus der Innenbehörde.

Im April 2006 hatte das Landgericht den jüngsten Bruder der Ermordeten, Ayhan Sürücü, zu einer Jugendstrafe von neun Jahren verurteilt, nachdem dieser erklärt hatte, seine Schwester allein getötet zu haben. Die Brüder waren mangels Beweisen freigesprochen worden. Gegen die Freisprüche hatte die Staatsanwaltschaft Revision eingelegt. suz

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