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Berlin: Ausländerintegration: Ohne Sprache keine Arbeit - Keine neuen Rezepte gegen den Misserfolg ausländischer Schüler

Ohne Sprachkenntnisse kein Schulabschluss, ohne Schulabschluss keine Ausbildung, ohne Ausbildung keine Arbeit - diese Verkettung wird für die Innenstadtbezirke mit hoher Ausländerrate immer mehr zum Problem. Allein im Arbeitsamt Süd haben 85 Prozent der erwerbslosen Ausländer keinen beruflichen Abschluss.

Ohne Sprachkenntnisse kein Schulabschluss, ohne Schulabschluss keine Ausbildung, ohne Ausbildung keine Arbeit - diese Verkettung wird für die Innenstadtbezirke mit hoher Ausländerrate immer mehr zum Problem. Allein im Arbeitsamt Süd haben 85 Prozent der erwerbslosen Ausländer keinen beruflichen Abschluss. Eine Bildungsoffensive bei den ausländischen Eltern und eine bessere Zusammenarbeit zwischen Unternehmern und öffentlichen Stellen soll die Lage entschärfen.

Neukölln nimmt eine Art Vorreiterrolle ein bei der Vernetzung der Interessengruppen. Seit drei Jahren existiert hier das EU-Projekt "territorialer Beschäftigungspakt", das 1044 Ausbildungsplätze schaffen konnte. Träger ist der Verein "Wirtschaft und Arbeit in Neukölln", dem Unternehmer, Bezirksamt und Arbeitsverwaltung angehören.

Gestern lud der Verein den türkischen Generalkonsul Azim Temizgil und Schulsenator Klaus Böger (SPD) in ein türkisches Restaurant am Kottbusser Damm zur Diskussion über die Frage, wie sich die beruflichen Chancen der Jugendlichen verbessern lassen. Schnell wurde klar, dass es keine neuen Rezepte gibt, nur die Erkenntnis, dass die vorhandenen Rezepte konsequent angewandt werden müssen. Also: Kinder frühzeitig in die Kita schicken, mehr Deutschkurse für Mütter parallel zum Schulunterricht der Kinder, besserer Deutschunterricht an den Grundschulen. Dass es um Integration, nicht um Assimilation gehen müsse, betonten Böger und Temizgil einhellig.

Zwei Unternehmer, die es "geschafft" haben, wiesen Böger allerdings auch darauf hin, dass es nicht immer an unwilligen Eltern liege, wenn die Laufbahn der Kinder misslinge. Oftmals seien es immer noch "die schwarzen Haare", die Kinder am Fortkommen hinderten. Selbst exzellente Schüler bekämen mitunter nur eine Realschulempfehlung, weil sie aus ausländischen Elternhäusern stammten.

sve

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