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Berlin: Ausschuss beim Ortstermin – erster Besuch im Tempodrom

Als die Abgeordneten hier am Montagmittag zusammenkamen, wirkten sie etwas mürrisch. Über den Ort haben sie mehr als 500 Aktenordner wälzen, 40 Zeugen befragen müssen.

Als die Abgeordneten hier am Montagmittag zusammenkamen, wirkten sie etwas mürrisch. Über den Ort haben sie mehr als 500 Aktenordner wälzen, 40 Zeugen befragen müssen. Treffpunkt war – erstmals in der einjährigen Geschichte des Untersuchungsausschusses zur gleichnamigen Affäre – das Tempodrom. Ein Bau, der Millionen mehr verschluckte als geplant.

Der AusschussVorsitzende, Michael Braun (CDU), lächelte erst, als er sein Geschenk fürs Haus auspackte. Ein Sparschwein. Die Betreiberin des Hauses, Irene Moessinger, schon im Ausschuss schweigsam, war erst gar nicht gekommen. Dafür lud Melen Einenkel, die Marketingchefin des Tempodroms, zur Hausbesichtigung. Der FDP-Abgeordnete Christoph Meyer, der die große Tempodrom-Arena noch gar nicht kannte, fragte sich, warum der Ausschuss nicht eher das Haus besucht hatte. Braun sagte, man habe sich erst mit Fakten beschäftigen wollen. Er kenne zwar das Haus, sei aber beeindruckt, wie spartanisch es wirke. Meyer fand den nackten Beton „wenig einladend“.

Was denn das Besondere am Tempodrom sei, wollte Michael Braun von Frau Einenkel wissen, das Tempodrom hatte seinen Heißhunger auf Geld mit einem besonderemnkulturellen Auftrag begründet. Die Marketingchefin sagte, darüber könne sie nichts sagen. Die Abgeordneten Dilek Kolat (SPD), Carl Wechselberg (PDS) und Oliver Schruoffeneger (Grüne) fragten sich, was sie hier sollten.

Man wolle sich wenigstens überzeugen, ob es die geförderten Einbauten für die Umwelttechnik auch gebe. Böse Befürchtungen konnte Haustechniker Lars Kossler ausräumen, als er auf die Energieersparnis durch Blockkraftheizwerk und Erdwärme-Anlagen hinwies. Bevor es in den Heizungskeller ging, mussten die Abgeordneten die karge „Lounge“ besichtigen. Sie wirkte wie ein Partykeller.

In der Arena erklärte Frau Einenkel, dass das Haus seit Ende 2001 mit 620 Veranstaltungen und 954 000 Besuchern zwar gut, aber noch nicht optimal ausgelastet sei. Dann durften die Abgeordneten – Holiday on Ice gastiert – kurz übers Eis schlittern. Da wurden die Mienen heller.C. v. L.

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