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Dietmar Woidke rechnet mit einer Eröffnung 2017.

© REUTERS

Ausschuss tagt zu BER: Dietmar Woidke: Eröffnung 2017 ist machbar

Wird insgeheim mit einer Eröffnung des neuen Hauptstadtflughafens zum Frühjahr 2018 kalkuliert? Die Flughafengesellschaft selbst, aber auch Vertreter aus dem Aufsichtsrat haben einen entsprechenden Medienbericht am Freitag zurückgewiesen.

Ziel bleibe eine Eröffnung im zweiten Halbjahr 2017, erklärte Flughafensprecher Ralf Kunkel. Und Vize-Aufsichtsratschef Rainer Bretschneider sagte: „Überlegungen für 2018 sind mir nicht bekannt.“ Auch Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) erklärte: „Ich denke, dass der Termin 2017 nach wie vor haltbar ist.“ Woidke stellte sich hinter Flughafenchef Karsten Mühlenfeld. Das Projekt sei mit ihm auf „einem guten Weg“, auch wenn man vor Überraschungen nicht gefeit sei, „was die Archäologie noch zutage bringt“.

Um die Vorgeschichte der vor drei Jahren kurzfristig abgesagten Eröffnung des BER ging es am Freitag wieder im Berliner Untersuchungsausschuss. Als Zeuge befragt wurde Werner Gatzer, Staatssekretär im Bundesfinanzministerium, der seit 2011 im Aufsichtsrat sitzt.

Einführung eines externen Controllings

Gatzer bestritt, dass das Kontrollgremium Hinweise auf eine drohende Absage der Eröffnung hatte. Wer daran schuld sei? „Das liegt ausschließlich in Verantwortung der Geschäftsführung des Unternehmens.“ Wie Gatzer sagte, wurde der Aufsichtsrat in den Monaten vor der Absage am 8. Mai weder über das Ausmaß der Probleme auf der Baustelle noch über die Rückstände beim Testbetrieb informiert.

Als Konsequenz aus dem Fiasko hatte der Aufsichtsrat nach 2012 die Einführung eines externen Controllings der Flughafengesellschaft beschlossen. Gatzer sagte, man habe dann aber später doch davon Abstand genommen – „um der neuen Geschäftsführung einen Vertrauensvorschuss zu geben“.

"Herr Mehdorn hat einen besonderen Stil"

Das war 2013, als Hartmut Mehdorn als Krisenmanager am Flughafen begann. Aus Sicht von Gatzer hat Mehdorn, der 2014 nach Auseinandersetzungen mit dem Aufsichtsrat vorzeitig ging, einen guten Job gemacht. „Herr Mehdorn hat einen besonderen Stil. Der war nicht schädlich, sondern förderlich für das Unternehmen.“

Im Untersuchungsausschuss habe sich wieder gezeigt, dass der Aufsichtsrat bis 2012 weitgehend ahnungslos gewesen sei, sagte Grünen-Obmann Andreas Otto nach der Befragung.

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