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Berlin: Außer Sicht

VON TAG ZU TAG Bernd Matthies über das Feuer an einem notorisch unbekannten Ort Es ist einer der bekanntesten und unbekanntesten Orte Berlins zugleich: das Jagdschloss Glienicke. Denn viele der betroffenen Reaktionen unmittelbar nach dem Bekanntwerden des Feuers hatten mit einem Missverständnis zu tun, mit der Vorstellung, es brenne das Schloss KleinGlienicke, dessen malerisch restaurierten Park nahezu jeder Berliner kennt.

VON TAG ZU TAG

Bernd Matthies über das Feuer an einem notorisch unbekannten Ort

Es ist einer der bekanntesten und unbekanntesten Orte Berlins zugleich: das Jagdschloss Glienicke. Denn viele der betroffenen Reaktionen unmittelbar nach dem Bekanntwerden des Feuers hatten mit einem Missverständnis zu tun, mit der Vorstellung, es brenne das Schloss KleinGlienicke, dessen malerisch restaurierten Park nahezu jeder Berliner kennt.

Das Jagdschloss kennt fast niemand. Es war immer der unbekannte Bau hinter der Schranke links der Königstraße, der bis zur Wende den Blicken auch noch durch den komplizierten Verlauf der Grenze zur DDR entrückt war. Wer nicht Teilnehmer an einem der Kurse der Heimvolkshochschule war oder einen anderen Grund hatte, das Gebäude zu besuchen, der hat es möglicherweise bis heute nie bewusst gesehen.

Das macht den Brand nicht leichter erträglich. Denn es handelt sich beim Schloss so oder so um einen wichtigen Baustein der regionalen Architekturgeschichte, dessen Wert sicher nicht geringer einzuschätzen ist als der des kleinen Lustschlösschens auf der anderen Seite der Königstraße. Brände in ähnlich bedeutenden historischen Bauten hat es in Berlin nach dem Krieg nicht gegeben, und es bleibt zum jetzigen Zeitpunkt nur die Hoffnung, dass das Gebäude keinen irreparablen Schaden genommen hat.

Falls nicht, wünschen wir uns nach der Instandsetzung ein großes Fest. Damit das Jagdschloss nicht immer weiter verwechselt wird.

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