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Berlin: „Aussprache“ mit dem Messer

23-Jähriger wegen tödlicher Stiche vor Gericht

Die beiden Gruppen hatten sich zu einer „Aussprache“ verabredet. Die eine kam aus Spandau, die andere von einer Geburtstagsfeier in Schöneberg. Was die etwa 15 Jugendlichen klären wollten, kann oder will später niemand so genau sagen. Die Massenschlägerei kurz nach Mitternacht an der Ecke Manstein und Yorckstraße endete tödlich: Mahir A. soll einen 18-Jährigen erstochen und zwei Kontrahenten verletzt haben. Der 23-jährige Taxifahrer muss sich seit gestern wegen Totschlags und Körperverletzung vor dem Landgericht verantworten.

„In Panik und Verzweiflung habe ich blindlings um mich gestochen“, sagte der türkischstämmige Angeklagte. Er sei bei dem Streit am 31. Januar zwischen die Fronten geraten. Als ein Kumpel aufgeregt von „Ärger“ auf der Straße berichtete, habe er die anderen nicht im Stich lassen wollen. Das Messer will er nur zu seinem Schutz eingesteckt haben. „Ich wollte schlichten, aber es hat nicht funktioniert“, sagte der Angeklagte ohne Vorstrafen. Er sei von hinten attackiert worden: „Ich wollte mich wehren.“ Aus Todesangst habe er mehrfach zugestochen. Die Spandauer habe er nicht gekannt. Es sei ein „verhängnisvoller Entschluss“ gewesen, das Messer mitzunehmen. Der Prozess wird am Mittwoch fortgesetzt. K.G.

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