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Ausstellung: Miss Preußen ist der Star

Die Schlösserstiftung plant drei Ausstellungen über Königin Luise.

Die preußischen Schlösser in Berlin und Brandenburg erweisen sich nach wie vor als ein starker Besuchermagnet. Vor allem das Schloss Charlottenburg profitiert vom Aufschwung des Berlin-Tourismus. Hier stieg die Besucherzahl 2009 gegenüber dem Vorjahr um vier Prozent auf fast 380 000. „Besonders die gerade beendete Cranach-Ausstellung war mit 31 000 Gästen ein großer Erfolg“, sagte der Generaldirektor der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten, Professor Hartmut Dorgerloh. „Leichte Rückgänge mussten wir dagegen in Potsdam verzeichnen.“ Zwar stehe Schloss Sanssouci mit 402 000 verkauften Tickets nach wie vor an der Spitze der Statistik, aber die anderen Häuser wie das Marmorpalais bräuchten mehr Werbung. Der Rückgang im Gruppentourismus, der sich vor allem im Schloss Cecilienhof bemerkbar mache, und die Störungen im S-Bahn-Verkehr zwischen Berlin und Potsdam seien ärgerlich gewesen.

Dennoch blieben die Einnahmen der Stiftung durch Eintrittskarten mit rund 8,8 Millionen Euro stabil. Das Schloss Oranienburg steigerte seine Besucherzahl 2009 dank der Landesgartenschau um rund 100 000. Auch im nach langer Restaurierung wiedereröffneten Schloss Schönhausen ist laut Dorgerloh das Konzept als „vielschichtiger Gedächtnisort“ aufgegangen. Rund 10 000 Tickets wurden im ersten Monat verkauft.

In diesem Jahr setzt die Schlösserstiftung ihre Hoffnung auf die Anziehungskraft von „Miss Preußen“. Gleich drei Ausstellungen widmen sich der Königin Luise (1776–1810) anlässlich ihres 200. Todestages. „Leben und Mythos“ lautet der Titel der ab 6. März im Schloss Charlottenburg zu sehenden Hauptschau mit 350 Gemälden, Skulpturen, Grafiken und Dokumenten. Die textile Ausstattung der Königinwohnung setzt gleichzeitig den Schlusspunkt um den Wiederaufbau des Schlosses nach dem Kriegsende. Am 6. März öffnet auch das Mausoleum im Schlosspark wieder seine Türen, wobei Besucher nach langer Zeit auch die Särge im Untergeschoss bestaunen dürfen.

An den für die Königin und ihren Hofstaat auf der Pfaueninsel eingerichteten Vergnügungspark erinnert die Ausstellung „Luise. Die Inselwelt der Königin“ ab 1. Mai. Kleider, Hüte, Pelze und Schmuck der Königin zeigt das Schloss Paretz bei Potsdam ab dem 31. Juli. „Dank der Kleider können wir zwar die Figur von Miss Preußen ermitteln“, meinte Professor Dorgerloh. „Ob sie aber blond oder brünett war, wissen wir nicht. Fast alle Gemälde sind erst nach ihrem Tod entstanden.“ Claus-Dieter Steyer

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