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Berlin: Ausweg aus der Schuldenfalle

Die Zahlen sind erschreckend. Rund zehn Prozent aller Berliner Jugendlichen sind hoch und auf Dauer verschuldet, schätzt die Senatsschulverwaltung.

Die Zahlen sind erschreckend. Rund zehn Prozent aller Berliner Jugendlichen sind hoch und auf Dauer verschuldet, schätzt die Senatsschulverwaltung. Der Grund: Immer mehr junge Leute verfallen den Verlockungen der Unterhaltungsindustrie und treiben ihren Kontostand ins Minus. Höchste Zeit einzugreifen, dachte sich die SPD-Abgeordnete Jutta Hertlein, und rief vor drei Jahren das Projekt "Besser leben ohne Schulden" ins Leben. Das Ziel: Jugendliche vor ungebremstem Konsum warnen und Betroffene aus der Misere helfen.

Zum Thema Newsticker: Aktuelle Meldungen aus Berlin und Brandenburg Der Umsetzung nahm sich eine Schülergruppe vom Oberstufenzentrum Handel I in Kreuzberg an. Im Rahmen ihrer Ausbildung und in enger Kooperation mit einer Werbeagentur sowie der Beratungsstelle für Überschuldete DILAB entwickelten angehende Werbekaufleute sowie Druck- und Medientechniker eine Kommunikationskampagne. Gestern präsentierten sie das Ergebnis: 1000 Plakate und 20000 Informations-Faltblätter, die mit der Aufschrift "Schulden nageln dich fest" und einer Infotelefon-Nummer (Tel. 19729) betroffene Jugendliche direkt ansprechen. "Geschrieben in der Sprache der Zielgruppe, die beste Voraussetzung, um junge Leute mit Geldproblemen zu erreichen", so Thomas Härtel, Staatssekretär für Schule, Jugend und Sport.

Die Verteilung und den Aushang an den Berliner Lehreinrichtungen übernimmt nun das Landesschulamt. Über die angegebene Telefonnummer gelangen die Anrufer an Beratungsstellen. "Natürlich werden Anfragen vertraulich behandelt, denn Schulden sind wie Alkoholsucht, man hält sie gerne anonym", informiert Kai Rieser, Projektleiter am Oberstufenzentrum.

rop

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