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Berlin: "Autofreier" Tag: Aktionstag in Berlin auf Sonntag verschoben

686 Städte in Europa beteiligen sich am kommenden Freitag am autofreien Aktionstag "In die Stadt - ohne mein Auto", der seit 1998 jedes Jahr stattfand. Mit dabei sind unter anderem Hamburg und Frankfurt (Main).

686 Städte in Europa beteiligen sich am kommenden Freitag am autofreien Aktionstag "In die Stadt - ohne mein Auto", der seit 1998 jedes Jahr stattfand. Mit dabei sind unter anderem Hamburg und Frankfurt (Main). Berlin nimmt nicht teil. Stattdessen hat Berlin den autofreien Tag auf den Sonntag verschoben. Der autofreie 22. September findet hier also am 24. September statt.

An dem europaweiten Aktionstag sollen die Innenstädte möglichst autofrei bleiben und den Bürgern alternative Verkehrsmittel nähergebracht werden. In Deutschland werden 68 Städte mit von der Partie sein, in vielen werden die öffentlichen Verkehrsmittel kostenlos und häufiger fahren.

Die EU-Umweltkommissarin und Initiatorin des europaweiten Aktionstages, Margot Wallström, betonte, dass ein Sonntag für den autofreien Tag nicht in Frage käme, da es gerade darum ginge zu zeigen, wie sich der Verkehr auf das Alltagsleben auswirkt. Umweltsenator Strieder sagte, dass der autofreie Tag an einem Werktag nicht organisierbar sei. Die Autofahrer seien wegen der vielen Baustellen in der Innenstadt ohnehin zu permanenter Rücksichtnahme gezwungen, sagte die Staatssekrtärin für Verkehr und Umwelt, Maria Krautzberger. Zusätzliche Behinderungen an Werktagen seien nicht geeignet, die Akzeptanz für eine nachhaltige Verkehrsentwicklung zu fördern, so Krautzberger. Michael Cramer, der verkehrspolitische Sprecher der Bündnisgrünen, will das als Argument nicht anerkennen. "In Frankreich und Italien haben mehr als 80 Prozent der Bürger die Aktion begrüßt, obwohl sie an einem Werktag stattfand", sagte er. In Italien hätte sich ein Fünftel der Bevölkerung sogar für einen wöchentlichen autofreien Werktag ausgesprochen. "Besonders angesichts der steigenden Ölpreise ist es enttäuschend, dass man in Berlin nicht die Chance genutzt hat, Alternativen zum Autoverkehr aufzuzeigen", sagte Cramer. Deshalb planen die Bündnisgrünen für den kommenden Freitag eine Demonstration, für die das Brandenburger Tor zwischen 10.30 und 11.30 Uhr gesperrt werden soll. Der Fußgängerverein "per pedes" demonstriert am Freitag um "5 vor 12" am Rosenthaler Platz gegen den Straßenlärm.

Zwei Tage später wird am Brandenburger Tor die Hauptbühne des offiziellen Berliner autofreien Sonntags stehen. Außerdem werden die Straße des 17. Juni und Unter den Linden für den Autoverkehr gesperrt. Unter dem Motto "Stadt Mobilität Spaß" sollen hier ab 10 Uhr Konzerte, Theater, Sportveranstaltungen, Spaßaktionen für Kinder und ein Gottesdienst stattfinden. Am S-Bahnhof Tiergarten wird ein Bauernmarkt mit Handwerksständen aufgebaut. Am Großen Stern tritt die Stuntshow des Studios Babelsberg auf. Bungee-Trampolin, Streetball und ein Fußballturnier wird es auf der Straße des 17. Juni geben. Für Kinder gibt es am Bebelplatz einen Kletterberg.

Den ganzen Sonntag über gelten Sondertarife für Busse, U- und S-Bahnen: Ein normales 2-Stunden-Ticket ist den ganzen Tag über gültig.

fri, bw

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