zum Hauptinhalt

Autogrammstunde: Christo signiert wieder

"The Floating Piers", das erfolgreiche Kunstprojekt von Christo und Jeanne-Claude im Sommer 2016, gibt es nun auch als Buch.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.

Dies sind die Tage der Autogramme, der eilig am Rande des roten Teppichs auf Fanfotos hingekritzelten Starunterschriften. Manch einer – und vor allem manch eine in ihrem luftigem Festkleid – wird dabei bibbernd und sehnsüchtig auf den Eingang des Berlinale-Palast schielen, hinter dem die Wärme lockt. Immerhin, die Aufgabe ist zeitlich überschaubar.

Das geht in Berlin aber auch ganz anders, bei sommerlichen Temperaturen und dafür stundenlang. Die kaum anzweifelbaren Rekordhalter: Christo und Jeanne-Claude, die am 28. Juni 1995 vor dem von ihnen verhüllten, damals noch kuppellosen Parlamentsbau sechs Stunden lang den Tagesspiegel-Sonderdruck „Wrapped Reichstag“ signierten. Rund 15.000 Kulturfreunde und Fans hielten dem Künstlerpaar bei dieser von der Zeitung organisierten Aktion zwischen fünf Uhr morgens und elf Uhr mittags den Sonderdruck, aber auch andere Devotionalien entgegen.

Christo und Jeanne-Claude bei einer Pressekonferenz im Metropolitan Museum of Art in New York im Jahr 2005.
Christo und Jeanne-Claude bei einer Pressekonferenz im Metropolitan Museum of Art in New York im Jahr 2005.

© Justin Lane/dpa

Der aktuelle Besuch Christos, nun leider ohne Jeanne-Claude, steht also in einer großen Tradition. Neben der Berlinale, wo er im Programmteil „Berlinale Talents“ auftritt, ist Anlass erneut eine überaus erfolgreiche Kunstaktion, die noch von beiden initiiert, aber nur noch von Christo vollendet werden konnte: die Installation „The Floating Piers“ auf dem oberitalienischen Lago d'Iseo im Sommer vergangenen Jahres. Daraus ist ein im Taschen-Verlag erschienenen Buch entstanden, das Christo an diesem Montag im Berliner Flagshipstore des Verlags nebst anderen Werken, auch zum verhüllten Reichstag, signiert.

Wie der verhüllte Reichstag 1995 lockte auch das Kunstprojekt "The Floating Piers" von Christo und Jeanne-Claude auf dem Lago d'Iseo in Italien zahlreiche Besucher an.
Wie der verhüllte Reichstag 1995 lockte auch das Kunstprojekt "The Floating Piers" von Christo und Jeanne-Claude auf dem Lago d'Iseo in Italien zahlreiche Besucher an.

© Michael Kappeler/dpa

Die Tagesspiegel-Aktion von 1995, ursprünglich nur auf eine Stunde terminiert, war von Christo und Jeanne-Claude umstandslos und unermüdlich verlängert worden und gestaltete sich trotz des riesigen Andrangs nicht als Massenabfertigung. Mit einem strahlenden Danke wurden Geschenke entgegengenommen, die die Leser den beiden teilweise mitgebracht hatten, und selbst für persönliche Widmungen blieb noch Zeit. Und auch die wohl ungewöhnlichste Entschuldigung für eine Schulschwänzerin trug danach zwei berühmte Unterschriften: „Anna Weinkamm kommt zu spät zur Schule. Sie hat mich am Reichstag besucht.“

Christo signiert an diesem Montag, 17 bis 19 Uhr, beim Taschen-Verlag, Schlüterstraße 39 in Charlottenburg, seine dort erschienenen Bücher (Christo and Jeanne-Claude: The Floating Piers. 128 Seiten, 19,99 Euro; Verhüllter Reichstag, Berlin 1971 – 95. 160 Seiten, 29,99 Euro).

Autogramme am laufenden Band. Zur Tagesspiegel-Autogrammstunde mit Christo und Jeanne-Claude kamen 1995 rund 15.000 Menschen zum verhüllten Reichstag.
Autogramme am laufenden Band. Zur Tagesspiegel-Autogrammstunde mit Christo und Jeanne-Claude kamen 1995 rund 15.000 Menschen zum verhüllten Reichstag.

© Thilo Rückeis

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false