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Autonomes Wohnprojekt: "Köpi" wird nicht geräumt

Die linke Szene atmet auf. Das Berliner "Köpi", Europas bekanntestes Hausbesetzerzentrum, wird nicht geräumt. Es liegen offenbar unbefristete Mietverträge vor.

Seit das Gebäude in der Köpenicker Straße 137 in Mitte 1990 von Autonomen besetzt worden ist, hatte es immer wieder Auseinandersetzungen mit Gerichten und der Polizei gegeben. „Doch nun liegen unbefristete Mietverträge für die Wohnungen vor“, sagte Rechtsanwalt Moritz Heusinger, der die Bewohner vetritt, dem Tagesspiegel. „Außerdem wurden den Bewohnern Erdgeschoss und Keller vermietet - immerhin für die kommenden 29 Jahre.“

Nach einer Reihe von Anschlägen auf Banken und Immobilienfirmen scheint sich die Hausbesetzerszene zu beruhigen. „Für die Immobilienspekulanten hat sich der Aufwand nicht gelohnt“, sagte ein Bewohner der „Köpi“ dem Tagesspiegel am Dienstag.

Bis vor kurzem hatte man sich unter Hausbesetzern noch auf einen heißen Sommer eingestellt, denn bis zum 31. Mai sollte die „Köpi“ nach Willen des Besitzers leer sein - was eine gewaltsame Räumung bedeuted hätte. Auch die Behörden hatten sich auf Krawalle und Großdemonstrationen vorbereitet, schließlich wird das Haus seit 18 Jahren als Wohn- und Kulturprojekt genutzt und genießt in der Szene Kultstatus. Im vergangenen Jahr demonstrierten tausende Linke gegen eine Räumnung des Hauses, Brandanschläge auf Nobelautos und Banken folgten, der Eigentümer und seine Geschäftspartner wurden von Unbekannten bedroht. (Tsp)

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