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Auf der Karl-Marx-Allee haben schon die Vorbereitungen für das Rennen begonnen.

© Doris Spiekerman-Klaas

Autorennen in Friedrichshain: Formel E saniert Berliner Straßen

Berlin hat kaputte Straßen, aber schöne Kulissen fürs Fernsehen. Die Formel E hat Geld, braucht aber noch mehr Zuschauer. Jetzt hat man eine schöne Symbiose gefunden.

Die Schlaglöcher in der Lichtenberger Straße in Friedrichshain sind geflickt. Auch die Karl-Marx-Allee hat stellenweise neuen Asphalt erhalten. Das Neue daran: Finanziert hat die Straßenreparatur nicht der Senat, sondern die Formel E. Für das Rennen der Elektroautos am 21. Mai reichte die übliche Berliner Straßenflickschusterei nicht aus. Einen sechsstelligen Betrag hat die Formel E nach eigenen Angaben investiert. Und anders als in Paris, wo für ein solches E-Rennen auch schon mal historisches Kopfsteinpflaster mit Asphalt überzogen worden war, den man anschließend wieder entfernte, bleiben die Straßen in Mitte, wie sie jetzt sind.

Die Formel E braucht die Kulisse Berlins

Für die Formel-E-Manager ist die Kulisse am Fernsehturm ideal für die globale TV-Vermarktung des Renngeschehens. Da zahlt man gerne einen Obulus für die kommunale Daseinsvorsorge. Anfangs waren das Bezirksamt und die Mehrheit der Bezirksverordneten von Mitte strikt dagegen, dass der Rennzirkus vom Tempelhofer Feld in die Nähe des Fernsehturms zieht. Zu gefährlich für die Zuschauer und die Fahrer sei der neue Ort zwischen Alexanderplatz und Strausberger Platz, argumentierten die Gegner. Aber so ein Rennen hat eben auch sein Gutes: Die behördliche Anordnung zur Einrichtung von Straßenbaustellen, die in Berlin gerne mal ein Jahr dauert, war wegen des engen Zeitplans für das Autorennen plötzlich innerhalb weniger Wochen erteilt.

Lucas di Grassi fährt mit einem Rennwagen der Formel E am Potsdamer Platz vorbei. Die Rennserie will in das Herz der Städte, um für elektrische Mobilität zu werben.
Lucas di Grassi fährt mit einem Rennwagen der Formel E am Potsdamer Platz vorbei. Die Rennserie will in das Herz der Städte, um für elektrische Mobilität zu werben.

© Hannibal/dpa

Jetzt muss nur noch ein Grund gefunden werden, warum das Rennen im nächsten Jahr nicht erneut auf der bereits instandgesetzten Strecke an der Karl-Marx-Allee ausgetragen werden kann. Dem Veranstalter könnten ersatzweise diverse Holperpisten in der Stadt angeboten werden: Birmarckstraße, Landsberger Allee, Kantstraße, Köpenicker Straße... Die Formel E will Vorreiter für nachhaltige Mobilität sein, das ließe sich gut mit einer nachhaltigen Haushaltssanierung verknüpfen.

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