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Berlin: Autos mit US-Katalysator dürfen in Umweltzone fahren

Besitzer von „sauberen“ Autos sollen unter einer Panne der Bundesregierung nicht leiden, wenn 2008 Umweltzonen eingerichtet werden. Eine Bundesverordnung regelt, welche Autos in den künftigen Umweltzonen fahren dürfen.

Besitzer von „sauberen“ Autos sollen unter einer Panne der Bundesregierung nicht leiden, wenn 2008 Umweltzonen eingerichtet werden. Eine Bundesverordnung regelt, welche Autos in den künftigen Umweltzonen fahren dürfen. In der Verordnung wurden bundesweit rund sechs Millionen Autos übersehen, die mit einem US-Katalysator sauber fahren, auch wenn sie keine Euronorm-Zuordnung haben. In Berlin sollen nach Angaben der Umweltverwaltung rund 100 000 Autos betroffen sein.

Anfang Januar habe der Senat deshalb bei der Bundesregierung interveniert, sagte die Sprecherin der Umweltverwaltung, Marie-Luise Dittmar. Auch Baden-Württemberg sei inzwischen „aufgewacht“. InBerlin sei man zuversichtlich, dass die Bundesverordnung geändert werde. Ein Fahrverbot für diese Autos, die die Norm erfüllen, sei nie vorgesehen gewesen. Eine Ausnahmeregelung wolle man für diese große Zahl der Betroffenen nicht erlassen; daher strebe man an, die Verordnung ändern zu lassen.

Die Umweltzonen, die auch andere Städte einrichten, sollen die Feinstaubbelastung reduzieren. Bisher werden die EU-Grenzwerte regelmäßig überschritten, was aber nur für 35 Tage im Jahr zulässig ist. 70 Tage waren es im vergangenen Jahr an der Frankfurter Allee in Friedrichshain, gefolgt mit 66 Tagen an der Neuköllner Silbersteinstraße. In diesem Jahr wurde bisher an drei Tagen an der Silbersteinstraße zu viel Feinstaub gemessen, an zwei Tagen an der Frankfurter Allee.

Der ADAC bemängelt, dass nur etwa 10 000 Berliner innerhalb der Umweltzone an Straßen wohnten, an denen die Grenzwerte überschritten würden. 1,3 Millionen Autofahrer müssten aber „die Unbedenklichkeit ihres Autos mit Zeit und Geld aufwendig nachweisen“. Die nötigen Plaketten sollen fünf Euro kosten.

Auch für Oldtimer-Besitzer, deren Fahrzeuge die Norm bei weitem nicht erfüllen, zeichnet sich eine Lösung ab. Da die Halter ohnehin ein Fahrtenbuch führen müssten, könne man eine Kilometerzahl für Fahrten innerhalb der Umweltzone festlegen, sagte Dittmar. Dann wäre es auch möglich, bis zum Erreichen der Kilometergrenze nur in der Umweltzone hin und her zu fahren.

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