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"Autospiegel-Affäre": Prozess gegen Boateng verschoben

Das Nachspiel in der „Autospiegel-Affäre“ wird es nun doch nicht während der Fußball-WM geben: Der für den 14. Juni geplante Prozess gegen die Profis Kevin-Prince Boateng und Patrick Ebert wird verschoben.

Der ursprüngliche Termin kam für den früher bei Hertha BSC angestellten Boateng denkbar unpassend, weil er in Südafrika mit Ghana antritt.

Ebert und Boateng stehen im Verdacht, am frühen Morgen des 18. März 2009 nach einer Geburtstagsfeier in Wilmersdorf bei mehreren Autos Spiegel abgetreten und diverse Lackschäden verursacht zu haben. Zeugen wollen sie dabei beobachtet haben. Die beiden 23-Jährigen erhielten wegen Sachbeschädigung Strafbefehle. Hertha-Akteur Ebert sollte demnach 50 000 Euro zahlen, Boateng 56 000 Euro. Beide sehen sich jedoch zu Unrecht beschuldigt. Sie legten Einspruch ein, erzwangen so einen Prozess vor dem Amtsgericht Tiergarten.

Eberts Anwälte waren mit dem zunächst geplanten Termin einverstanden. Die zeitlichen Schwierigkeiten von Boateng spielten da noch keine Rolle, denn das Verfahren gegen den ghanaischen Nationalspieler mit Weddinger Ursprung lag auf dem Tisch einer anderen Richterin. Nun aber steht fest, dass die Verfahren verbunden werden. Das sollen die Ebert-Verteidiger begrüßt haben. Deren Kanzlei vertritt auch Boateng.

Ob die Fußballprofis persönlich vor Gericht erscheinen müssen, ist noch offen. Die Verlegung des Prozesses aber spricht dafür, dass auch Boateng nach der WM anreisen und gemeinsam mit seinem früheren Klubkollegen die Anklagebank drücken muss. Einen neuen Gerichtstermin gibt es zwar noch nicht, aber in Justizkreisen wird mit einer zeitnahen Verhandlung möglicherweise bereits Ende Juli gerechnet. Es wird voraussichtlich ein mehrtägiger Prozess.

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