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Berlin: Baby getötet: Haftstrafe für 19-Jährige

Die Schwangerschaft hatte sie schon verdrängt und später auch die Tötung ihres Neugeborenen. Knapp ein Jahr nach der Tat wurde die 19-jährige Stefanie F.

Die Schwangerschaft hatte sie schon verdrängt und später auch die Tötung ihres Neugeborenen. Knapp ein Jahr nach der Tat wurde die 19-jährige Stefanie F. gestern zu einer Jugendstrafe von drei Jahren und sechs Monaten verurteilt. Die Richter sprachen sie des Totschlags schuldig. Die junge Frau habe den Jungen ohne Hilfe auf dem unbewohnten Nachbargrundstück ihres Elternhauses in Karlshorst geboren und unmittelbar danach mit einer Plastiktüte erstickt. Stefanie F. hatte den Leichnam in zwei Plastiksäcke gehüllt und im Heizungskeller des elterlichen Einfamilienhauses versteckt. Das war am frühen Morgen des 21. April letzten Jahres. Danach lebte sie weiter, als sei nichts geschehen – bis ihr Vater vier Monate später das tote Baby entdeckte. Es klemmte hinter einer Tischtennisplatte zwischen Heizöltank und Wand.

Der Kfz-Schlosser alarmierte sofort die Polizei. Seine Tochter saß seit jenem Tag im August in Untersuchungshaft. Im Ermittlungsverfahren gab sie an, die Schwangerschaft nicht bemerkt zu haben. Von der Geburt sei sie völlig überrascht gewesen.

Die junge Frau war aus Sicht des Gerichts überfordert und deshalb vermindert schuldfähig. Die 19-Jährige habe sich trotz sehr hoher Intelligenz im Reifezustand einer 12- bis 14-Jährigen befunden, hieß es nach dem nicht öffentlichen Prozess. Stefanie F. habe unter „außerordentlich ungünstigen" häuslichen Bedingungen gelebt. Dies habe zu einer Überforderung der jungen Frau geführt. Ihre Eltern haben angeblich nichts von der Schwangerschaft gemerkt. K. G.

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