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Berlin: Babysitter soll Kind fast getötet haben

Er half im Haushalt und sprang als Babysitter ein. Die alleinerziehende Mutter hatte vollstes Vertrauen.

Er half im Haushalt und sprang als Babysitter ein. Die alleinerziehende Mutter hatte vollstes Vertrauen. „Er war wie ein Bruder für mich“, sagte die 33-Jährige gestern vor Gericht über ihren Cousin. Nun aber frage sie sich, was er für ein Mensch sei. Leszek T. soll ihren jüngsten Sohn durch heftiges Schütteln lebensgefährlich verletzt haben. In früheren Vernehmungen hatte der 30-Jährige seine Unschuld beteuert. Gestern schwieg er.

Leszek T. war vor etwa drei Jahren aus Polen nach Berlin gekommen. Oft übernachtete er in der Wohnung seiner Cousine in Reinickendorf. Er galt als hilfsbereit und zuverlässig. Auch am Abend des 8. Oktober 2008 wollte er auf das sechs Wochen alte Baby aufpassen. „Dann ist er wie eine Bombe ins Schlafzimmer gestürmt“, erinnerte sich die Mutter. Mit dem Jungen stimme etwas nicht, habe er gerufen, und ungefragt versichert: „Aber ich habe ihm nichts getan.“ Etwa zwei Stunden war Leszek T. an diesem Abend mit dem Baby allein. Er könne sich die Verletzung nicht erklären, auch er habe geschlafen, soll T. erklärt haben. Das Baby atmete kaum noch. Die Mutter, eine gelernte Krankenschwester, rief sofort den Notarzt. In der Klinik wurde ein Schütteltrauma diagnostiziert, der Säugling nach einer Notoperation ins künstliche Koma versetzt. Er sei heute „schwer entwicklungsverzögert“, sagt die Anklage. Der Prozess wird fortgesetzt. K.G.

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