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Ein speziell auf Fäulnisgase im Wasser abgerichteter Hund begleitete die Suchaktion der Polizei.

© dpa

Badeunfall im Schlachtensee: Polizei bricht Suche nach vermutlich Ertrunkenem ab

Der Jugendliche sprang aus freien Stücken ins Wasser. Die Polizei suchte mit Hunden und Tauchern nach ihm – erfolglos. Am Abend des 8. Juli bestätigte die Polizei, dass die Suche eingestellt wird.

Nicht weit entfernt von den grün-weißen Ruderbooten, die am Montag gemächlich über die Mitte des Schlachtensees treiben, pendelt das schwarze Schlauchboot der Polizei regelmäßig zwischen Ost- und Westufer hin und her. Auf der Spitze des Schlauchbootes, die Köpfe tief über das Wasser gebeugt, liegen Polizeikommissar René Liebe, 41, und seine Schäferhündin Maya. Gemeinsam sollen die beiden den 21-jährigen Mann finden, der am Sonntagabend von einem Ruderboot in der Mitte des Sees sprang, sich aber nicht an der Oberfläche halten konnte, unterging und vermutlich ertrunken ist.

Am Sonntag gegen 18.30 Uhr waren der junge Mann und drei seiner Freunde im Alter von 22 bis 28 Jahren vom Ostufer auf den See gerudert. Den Aussagen seiner Freunde zufolge soll der junge Mann auf die Frage, ob er schwimmen könne, mit „Jein“ geantwortet haben – er sei dann aber aus eigenen Stücken ins Wasser gesprungen. „Er ist nicht wie ein Stein untergegangen“, sagte Polizeisprecher Dirk Stoewhase. „Seine Freunde sprangen ins Wasser und versuchten, ihm zu helfen. Sie haben es aber nicht geschafft.“ Daraufhin alarmierten sie die Feuerwehr. Taucher der Feuerwehr und des Deutschen Roten Kreuzes suchten den Schlachtensee ab, ein Polizeihubschrauber unterstützte sie aus der Luft. Gegen 20 Uhr zogen sie erfolglos ab.

Spezialspürhund sollte Ertrunkenen ausfindig machen

Am Montagmorgen nimmt die Polizei die Suche wieder auf. Während drei Einheiten mit Spürhunden das Ufer überprüfen, fahren Kommissar Liebe und seine Schäferhündin kurz vor 11 Uhr auf den See. Der Spürhund ist speziell dazu abgerichtet, Fäulnisgase durch das Wasser zu wittern. Um den Radius einzugrenzen, sollen die Polizeitaucher erst mit der Arbeit beginnen, falls Maya anschlug. „Das klappt manchmal und manchmal nicht“, warnt Liebe vor dem Einsatz. Schließlich sei ein Spürhund keine Maschine.

Die Badestrände werden geschlossen, sobald sich das Schlauchboot der Polizei nähert. Die meisten Gäste lassen sich bei fast dreißig Grad allerdings nicht vom Baden abschrecken. So etwas sei schon einmal passiert, erinnert sich Dagmar Braschke, die mit blauer Taucherbrille um Ufer wartet, bis der Weg wieder frei ist. Sie schwimmt regelmäßig von einem Ufer zum anderen. „Vor zwei Jahren ist hier ein amerikanischer Austauschschüler beim Schwimmen untergegangen. Schrecklich!“ Die wartenden Schwimmer diskutieren, ob der Schlachtensee eine Badeaufsicht benötige. Von den zwei Rettungsringen, die eigentlich an der Liegewiese am Südufer hängen sollten, ist am Montag keine Spur zu finden.

Um 16 Uhr, als Maya immer noch nicht angeschlagen hat, beginnen die beiden ersten Polizeitaucher, den bis zu achteinhalb Meter tiefen Grund abzusuchen. „Die Sicht ist mit zwei Metern ganz gut“, zeigt sich Polizeisprecher Stoewhase zuversichtlich. Nachdem die Taucher bis zum Abend jedoch nicht fündig werden, wird die Suche eingestellt, wie ein Polizeisprecher hinterher bestätigt.

Kalle Harberg

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