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Bahnhof Ostkreuz: Größere Bauarbeiten erst im nächsten Jahr

Mit größeren Bauarbeiten am Bahnhof Ostkreuz ist nach Angaben der Deutschen Bahn (DB) erst im nächsten Jahr zu rechnen. Derzeit schreibt die Bahn die Bauaufträge europaweit aus.

Berlin - Die Ausschreibungsprozesse würden erfahrungsgemäß einige Zeit beanspruchen, sagte der Niederlassungsleiter Ost der DB-Projektbau, Lothar Legler. Anwohner und Verkehrsteilnehmer müssen Legler zufolge im Verlauf der Arbeiten mit Beeinträchtigungen rechnen. Die Bahn bemühe sich darum, die Belastungen auf ein Minimum zu reduzieren, versprach er.

In diesem Jahr würden vor allem die bauvorbereitenden Maßnahmen, mit denen vergangenes Jahr begonnen wurde, abgeschlossen, sagte Legler. Hierzu zählten unter anderem der Bau einer provisorischen Fußgängerbrücke, die aufwändige Verlegung von Kabeln aus dem Baufeld sowie der Rückbau der Nordkurve zwischen den S-Bahnhöfen Warschauer Straße und Frankfurter Allee.

Sperrzeiten im S-Bahnverkehr

S-Bahn-Baubetriebsmanager Christian Morgenroth kündigte Sperrzeiten im S-Bahnverkehr an. Die Einrichtungen der einzelnen Baustellen erforderten diese Verkehrseinschränkungen, die aber in den ersten ein bis zwei Jahren der Bauarbeiten weitgehend auf die Wochenenden reduziert würden.

DB-Projektleiter Sven Baer verwies auf baurechtliche Auflagen zum Schutz der Anwohner. So seien unter anderem Lärmschutzwände vorgesehen. Außerdem würde geprüft, welche Anlieger Anspruch auf Isolierfenster hätten. Einen konkreten Zeitpunkt für den Beginn dieser Maßnahmen konnte Baer nicht nennen.

Spatenstich verschoben

Ein neues Datum für den ursprünglich am 16. Januar vorgesehenen Spatenstich stehe noch nicht fest, sagte Legler. Dieser Zeitpunkt sei wegen Terminschwierigkeiten von Bahn-Chef Hartmut Mehdorn, Berlins Regierendem Bürgermeister Klaus Wowereit und Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck (beide SPD) gescheitert. Legler wies Spekulationen zurück, der symbolische Baubeginn sei aus anderen als terminlichen Gründen nicht vollzogen worden.

Die Bahn rechnet mit zehn Jahren Bauzeit, bis die Umbauarbeiten am Bahnhof Ostkreuz abgeschlossen sind. Zurzeit seien allerdings noch drei Klagen anhängig, die eine oberirdische Stromleitung sowie den Abschnitt der geplanten Bundesautobahn 100 am Ostkreuz betreffen, sagte Legler. Er rechne aber nicht damit, dass sich das Projekt dadurch verzögere. Die Baukosten werden mit 411 Millionen Euro veranschlagt, zusätzlich möglicher Kosten für Auflagen.

Komfortable Umsteigewege geplant

Nach dem Umbau wird das Ostkreuz Legler zufolge kaum wieder zu erkennen sein. Eine große gläserne Halle, 132 Meter lang, 79 Meter breit und 15 Meter hoch überspannt den S- und den Regionalbahnsteig auf der Ringbahn. Breite, gerade Treppen sowie insgesamt zehn Aufzüge und 17 Fahrtreppen verbinden die beiden neuen Ring-Bahnsteige mit den darunter liegenden S- und Regionalbahnsteigen sowie den beiden Eingangshallen des Bahnhofs im Norden und im Süden. "Die Umsteigewege im neuen Bahnhof werden optimal sein", sagte Morgenroth.

Für kurze Wege aus den umliegenden Stadtquartieren zu den Zügen sorgen die beiden neuen Eingangshallen, die im Norden und im Süden direkt unter den oberen Bahnsteigen liegen und Ausgänge in alle Himmelsrichtungen haben. (Von Michael Winckler, ddp)

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