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Berlin: Bahnhof Zoologischer Garten wird morgen zur Geisterstation

BERLIN .Das hat der Bahnhof Zoo in Friedenszeiten wohl noch nie erlebt: Einen ganzen Tag lang wird dort morgen kein Fern- und kein Regionalzug abfahren oder ankommen.

BERLIN .Das hat der Bahnhof Zoo in Friedenszeiten wohl noch nie erlebt: Einen ganzen Tag lang wird dort morgen kein Fern- und kein Regionalzug abfahren oder ankommen.Für einen Tag wird der Ostbahnhof zum Hauptbahnhof, was er nie war, als er noch diesen Namen trug.Die Bahn unterbricht den Verkehr auf der westlichen Zufahrt zur Stadtbahn Richtung Zoo, um neue Signalanlagen überprüfen zu können.400 Mitarbeiter werden sich nach Angaben des Konzernbeauftragten der Bahn für Berlin, Peter Debuschewitz, um die Fahrgäste kümmern, die unterwegs "stranden".

"An sein Ziel kommt jeder", verspricht der Berliner Bahnchef.Wer die Fahrplanänderungen nicht berücksichtige, muß aber mit Verspätungen rechnen.Wer pünktlich zur normalen ICE-Abfahrt Richtung Düsseldorf, Köln/Bonn oder Frankfurt (Main)/München im Bahnhof Zoo erscheint, kann dann nur mit einem sogenannten Shuttle zum Ostbahnhof fahren, wo man in den ICE steigen kann - mit einstündiger Verspätung.Planmäßg fahren die Züge im Ostbahnhof eine halbe Stunde früher ab als sonst im Bahnhof Zoo.

Alle ICE-Züge fahren an diesem Tag über den südlichen Außenring zum Ostbahnhof und von dort ab.Für einen Tag wird die Station damit tatsächlich zum Hauptbahnhof.So hieß die Anlage zwar von 1987 bis zum Mai dieses Jahres, eine Funktion, die dem Namen entspricht, hatte er dabei jedoch nie.

Die Bahn hat sich nach Angaben von Debuschewitz zu diesem Schritt entschlossen, weil ein Tag ganz ohne Zugverkehr im Bahnhof Zoo besser für die Fahrgäste sei als viele Tage mit betrieblichen Einschränkungen.Um die Zahl der Züge erhöhen zu können, hat die Bahn eine neue Signal- und Sicherungstechnik eingebaut, die mit den elektronischen Stellwerken in Wannsee, Westkreuz und Ruhleben verbunden ist.Am Sonnabend werden die Anlagen geprüft und abgenommen.Hier ist die Bahn vorsichtig geworden, denn Pannen mit den elektonischen Stellwerken gab es in der Vergangenheit mehrfach.Fällt eine dieser Anlagen jedoch aus, liegt der Betrieb meist vollständig still.

Während der ICE-Verkehr mit einem Zwischenstopp im Bahnhof Schönefeld Flughafen komplett zum Ostbahnhof umgeleitet wird, halten die Intercity-Züge aus Hamburg Richtung Dresden/Prag ausnahmsweise in Nauen und in Lichtenberg.Zwischen Nauen und Bahnhof Zoo gibt es alle 30 Minuten einen Busshuttle-Anschlußverkehr.Die Intercity-Züge Richtung München halten in Wannsee, das mit der S-Bahn zu erreichen ist.Die Linie 7 verkehrt den ganzen Tag über alle zehn Minuten.Sie verbindet den Ostbahnhof über Zoo mit Wannsee.Die S-Bahn ist von den Arbeiten nicht betroffen und fährt ohne Einschränkungen.

Im Interregio-Verkehr werden die Züge zum Ostbahnhof oder nach Lichtenberg umgeleitet, beim Regionalexpreß-Netz enden und beginnen die Züge der RE 1 in Wannsee und Ostbahnhof, der RE 2 in Potsdam und Schöneweide, der RE 3 in Potsdam und Lichtenberg, der RE 4 in Spandau und Schönefeld und der RE 5 in Spandau und Ostbahnhof.Wer in Spandau den Zug verlassen muß, kann mit dem Bahnfahrschein in die U-Bahn umsteigen.Die Bahn-Tickets gelten am Sonnabend auch auf den U-Bahn-Linien U 2 und U 7.

Wer einen Fahrgast abholen will und am "falschen" Bahnhof wartet, darf den Zubringer-Verkehr zur "richtigen" Station ebenfalls gratis nutzen, teilte Andreas Breunung vom Service-Bereich der Bahn mit.Auf den Bahnhöfen selbst gibt es unentgeltlich warme Getränke.Großzügig will die Bahn in begründeten Fällen bei erheblichen Verspätungen auch Gutscheine für Hotels oder Taxis ausstellen.Im Bahnhof Zoo haben die Geschäfte wie üblich geöffnet - verkauft wird aber zum dortigen Normalpreis.

In den Zügen werden die Fahrgäste zweisprachig auf die geänderte Ankunftsstation in Berlin hingewiesen.Im ICE-Verkehr kommen die Züge jeweils im Ostbahnhof eine halbe Stunde später an als sonst im Bahnhof Zoo.Außerhalb des Berliner Raumes fahren die Züge nach dem üblichen Fahrplan.

Broschüren gibt es in den Bahnhöfen, Informationen auch im Internet und unter der Gratis-Auskunft 0800 3 111 111.Auf diese Nummer hatte die Bahn bereits gestern in Anzeigen hingewiesen; sie war jedoch erst von Mittag an zu erreichen.Dies war zunächst die einzige Panne.

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