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ICE - drei Buchstaben, die den Zugverkehr in Deutschland verändern. Am 2. Juni 1991 nimmt die Deutsche Bahn mit den ersten Intercity-Express-Zügen (ICE) ihre Hochgeschwindigkeitsflotte in Betrieb.

© dpa

Bahnverkehr zwischen Berlin und München: Jeder zweite ICE wird gestrichen

Der Bahnverkehr zwischen Berlin und München wird im nächsten Jahr erheblich eingeschränkt: Eine Großbaustelle bremst die Züge aus.

Vom 12. Januar bis voraussichtlich zum 3. September fällt dann jeder zweite Zug der ICE-Linie Berlin–München zwischen Leipzig und Nürnberg aus. Umsteigefreie Fahrten gibt es dann nur noch zweistündlich.Die Bahn muss den Abschnitt Lichtenfels–Bamberg wegen Bauarbeiten sperren, die erforderlich sind, um im Dezember 2017 die Neu- und Ausbaustrecke Erfurt–Nürnberg durch den Thüringer Wald in Betrieb nehmen zu können – nach einer Bauzeit von dann rund 25 Jahren und Kosten in Höhe von etwa elf Milliarden Euro.

Während der Sperrung leitet die Bahn die ICE-Züge aus Berlin über Fulda um, die aber dann nicht mehr stündlich, sondern nur noch im Zwei-Stunden-Takt fahren. Die Fahrzeit soll sich dadurch nicht verlängern, weil die Züge über die Neubaustrecke Halle/Leipzig–Erfurt fahren können, die im Dezember in Betrieb gehen soll. Die Bahn will nach ihren Angaben die Sitzplatzkapazität in den umgeleiteten Zügen „zum großen Teil“ verdoppeln, sodass trotz des halbierten Fahrtenangebots das Platzangebot insgesamt etwa gleich hoch bleibe.

ICE wird durch IC ersetzt

Die Sperrung im Süden wirkt sich auch auf den Verkehr nach Norden aus: Der tägliche ICE zwischen Berlin und Rostock wird bereits zum Fahrplanwechsel durch einen weniger komfortablen IC ersetzt. Durch den Baustellenverkehr reiche die Zahl der ICE-Züge für das bisherige Angebot nicht aus, teilte ein Bahn-Sprecher mit.

Länger dauert die Fahrt dadurch aber nicht, denn die Strecke lässt nur Tempo 160 zu, was sowohl der ICE als auch der IC lässig schaffen. Beide brauchen 1.59 Stunden. Auch Richtung Stralsund/Binz werden während der Sperrung im Süden ICE-Züge durch IC-Züge ersetzt.

Einfacher wird’s dagegen nach Hamburg. Während die Züge bisher den Stundentakt nicht exakt einhalten können, fahren sie nach dem Fahrplanwechsel am Hauptbahnhof in Berlin jeweils zu den Minuten 39 oder 42 ab. In Hamburg erfolgen die Abfahrten im Hauptbahnhof zu den Minuten 36 oder 38.

Verbindung Berlin-Hamburg am meisten gefragt

Durch das Einschieben von weiteren EC-Zügen aus und nach Prag, gibt es bis auf wenige Ausnahmen sogar fast halbstündlich eine Fernverbindung zwischen den beiden größten Städten in Deutschland. Die EC sind allerdings rund 20 Minuten länger unterwegs; dafür kostet die Fahrt aber auch weniger. Die Verbindung Berlin–Hamburg gehört zu den nachfragestärksten im Netz der Bahn. Sie ist nach dem Verzicht auf den Bau der Transrapid-Strecke für Tempo 230 ausgebaut worden.

Der neue Fahrplan sei ein Vorgriff auf das Angebot nach der Inbetriebnahme der Strecke Erfurt–Nürnberg, sagte der Bahn-Sprecher.

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