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Bankenprozess: Landowsky fordert Freispruch

Im zentralen Prozess um den Berliner Bankenskandal sind vor dem Landgericht Berlin die Verteidigerplädoyers beendet worden. Kollektiver Freispruch lautet die Forderung.

Berlin - Die Anwälte der insgesamt 13 Angeklagten, darunter der ehemalige Vorstandsvorsitzende der BerlinHyp und Ex-CDU-Fraktionschef Klaus-Rüdiger Landowsky, hatten allesamt Freisprüche für ihre Mandanten gefordert. In seinem "letzten Wort" betonte Landowsky, stets sein "Bestes für die Bank und die Stadt" getan und ein "gutes Gewissen" zu haben.

"Ich kämpfe um meine Ehre", sagte der 64-Jährige und unterstrich, ohne Zweifel einen Freispruch anzustreben. In seinem 70-minütigen Schlusswort warf er der Staatsanwaltschaft vor, voreingenommen und an der Aufklärung der Geschehensabläufe "nicht interessiert" gewesen zu sein. Alle Angeklagten hätten in den vergangenen Monaten versucht, ihre Unschuld zu beweisen. Sie seien von dem "zukunftsbezogenen Nutzen und einer hohen Gewinnerwartung" des Aubis-Engagements überzeugt gewesen.

Drei Jahre Haft gefordert

Die Staatsanwaltschaft hatte für Landowsky wegen Untreue drei Jahre Haft gefordert. Für die zwölf Mitangeklagten, darunter ehemalige Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder der Berliner Bankgesellschaft, wurden Strafen von einem Jahr und neun Monate auf Bewährung bis vier Jahre Haft beantragt. Ihnen wird vorgeworfen, in unterschiedlicher Beteiligung 1996/97 einer Kreditvergabe an die Immobilienfirma Aubis über insgesamt 235 Millionen Euro zugestimmt zu haben, ohne die Bonität der Aubis-Chefs und das Leerstandsrisiko der zu finanzierenden Plattenbauten ausreichend geprüft zu haben.

Nach Angaben des Richters könnte ein Urteil "theoretisch" am 21. März verkündet werden. Der Prozess wird am Freitag mit den Schlussworten der weiteren Angeklagten fortgesetzt. (tso/ddp)

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