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Bankenskandal: Staatsanwaltschaft fordert drei Jahre Haft für Landowsky

Im Untreue-Prozess gegen dreizehn ehemalige Spitzenmanager der BerlinHyp hat die Staatsanwaltschaft Haft- und Bewährungsstrafen beantragt.

Berlin - Die Angeklagten sollen wegen der Vergabe zweifelhafter Millionenkredite an die Immobilienfirma Aubis mit Strafen von einem Jahr und neun Monaten auf Bewährung bis hin zu vier Jahren Haft zur Rechenschaft gezogen werden. Für den früheren Hyp-Vorstand und Ex-CDU-Fraktionschef Klaus-Rüdiger Landowsky forderte Oberstaatsanwältin Vera Junker eine Freiheitsstrafe von drei Jahren. Sie betonte, der 64 Jahre alte Ex-Politiker habe "direkt" in die Kreditvergabe eingegriffen, indem er dazu beigetragen habe, einen kritischen Sachbearbeiter vom Aubis-Engagement abzuziehen.

Für die ehemaligen Chefs der Bankgesellschaft Berlin, Wolfgang Steinriede und Wolfgang Rupf, die auch im Aufsichtsrat der BerlinHyp saßen, wurden zwei Jahre und neun Monate Haft sowie ein Jahr und neun Monate auf Bewährung beantragt. Junker warf den angeklagten Vorstands- und Aufsichtsratsmitgliedern der Bank "unkritisches" und "bewusst pflichtwidriges" Verhalten bei der Aubis-Kreditvergabe vor. Dadurch wurden der Anklägerin zufolge 75 Millionen Euro des Bankvermögens der BerlinHyp gefährdet.

Junker zeigte sich davon überzeugt, dass die "erfahrenen Banker" in unterschiedlicher Beteiligung 1996 und 1997 einer Kreditvergabe an Aubis über 235 Millionen Euro für Ankauf und Sanierung von Plattenbauten in Ostdeutschland zustimmten, ohne die Bonität der Aubis-Chefs und das Leerstandsrisiko ausreichend geprüft zu haben. Die Angeklagten hätten "kritische Stimmen" ignoriert und später "versucht, Untreuehandlungen zu verdecken, indem sie eine neue Untreue begingen", hieß es. (tso/ddp)

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