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Berlin: Bankgesellschaft: Friedensangebot an Fondszeichner

Die Bankgesellschaft Berlin hat den Zeichnern ihrer geschlossenen Immobilienfonds die Hand zur Versöhnung ausgestreckt. In einem Brief des Vorstandschefs Hans-Jörg Vetter wird den Anlegern zugesichert, dass etwaige Haftungsansprüche der Fondseigner „wegen fehlerhafter Geschäftsführung“ Ende 2004 nicht verjähren.

Von Ulrich Zawatka-Gerlach

Die Bankgesellschaft Berlin hat den Zeichnern ihrer geschlossenen Immobilienfonds die Hand zur Versöhnung ausgestreckt. In einem Brief des Vorstandschefs Hans-Jörg Vetter wird den Anlegern zugesichert, dass etwaige Haftungsansprüche der Fondseigner „wegen fehlerhafter Geschäftsführung“ Ende 2004 nicht verjähren. Die Bankgesellschaft, die Landesbank (LBB) und deren Immobilienunternehmen hätten entsprechende Erklärungen abgegeben, steht in dem Brief, der dem Tagesspiegel vorliegt.

„Aus unserer Sicht reichen diese Erklärungen aus, um ihrem berechtigten Interesse Rechnung zu tragen, die denkbare Verjährung etwaiger Rückabwicklungsansprüche… zum Jahresende zu vermeiden“, schreiben Vetter und dessen Vorstandskollege Serge Demoliére. Wegen der wirtschaftlichen Schieflage vieler Bankgesellschafts-Fonds fürchten die Zeichner nicht nur um die – in den Fondsprospekten versprochenen – Gewinne, sondern auch um ihre Einlagen. Bundesweit haben Rechtsanwälte deshalb hunderte Schadensersatzklagen vorbereitet und teilweise eingereicht, um eine Rückabwicklung der Fondsanteile durchzusetzen. Ende 2004 drohte nämlich die Verjährung der so genannten Prospekthaftung. Darauf verzichtet die Bankgesellschaft nun bis Ende 2005.

Diese Zeit solle genutzt werden, „um die für alle Beteiligten eingetretene unerfreuliche Situation nachhaltig zu bereinigen“, heißt es in dem Brief des Bankenvorstands, der in diesen Tagen verschickt wird. Es gehe dabei um sehr komplexe gesellschafts-, steuerrechtliche und wirtschaftliche Fragen. Der Konzern und das Land Berlin führten seit Monaten „intensive Gespräche“ über eine mögliche Lösung der Probleme. In diesem Zusammenhang erinnert Vorstandschef Vetter daran, dass erst die Risikoabschirmung des Landes Berlin für die Immobiliengeschäfte der Bankgesellschaft es ermöglicht habe, „heute über eine außergerichtliche Regelung der Fondsproblematik nachzudenken“. Nach aktuellen Schätzungen muss Berlin für die Risiken aus den Fonds langfristig drei bis sechs Milliarden Euro aufbringen.

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