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Mit Anstecker. Die Kinder der John-F.-Kennedy-Schule haben für ihren Besuch passende Buttons gebastelt.

© dpa

Barack Obama in Berlin: Wer darf zur Rede des US-Präsidenten ans Brandenburger Tor?

Die Spree ist gesperrt, überall stehen Zäune. Dort, wo sich US-Präsident Barack Obama bei seinem Staatsbesuch aufhalten wird, sind Sicherheitszonen festgelegt. Aber wer darf nun eigentlich zu Obamas Rede ans Brandenburger Tor? Ein paar Schüler sind jedenfalls vorbereitet.

Das immerhin ist schon mal klar. Gail S. Halvorsen wird am Brandenburger Tor dabeisein. Der alte Luftbrücken-Pilot ist schließlich eh in der Stadt, am Sonnabend wurde eine Dahlemer Schule nach dem 92-Jährigen benannt. Und auch die Kinder der Zehlendorfer John-F.-Kennedy-Schule werden auf den 4000 Stühlchen vor dem Brandenburger Tor sitzen, wenn US-Präsident Barack Obama am Mittwoch seine Rede hält. Die Eltern haben am Freitag erst viele bunte Buttons gepresst mit dem Konterfei Kennedys und dem Spruch: „Ich bin ein Berliner“. Die stecken sich die Kinder ans Hemd.

Obamas Gästeliste

Aber sonst? Wer auf den Gästelisten steht – ob für die Rede am Brandenburger Tor oder für das Abendessen im Schloss Charlottenburg – , das ist ein großes Rätselraten. Die Sicherheitsmaßnahmen machen große Ereignisse inzwischen fast unmöglich. Bei Ronald Reagan bekamen die Gäste 1987 noch beizeiten fein gedruckte Einladungskarten ins Haus geschickt und wussten, wann sie sich freinehmen mussten, um den US-Präsidenten live zu erleben. Bei Bill Clintons Rede vor dem Brandenburger Tor 1994 war die Atmosphäre ebenfalls vergleichsweise locker.

Diesmal hat das Auswärtige Amt Organisationen und Institutionen, die auf dem deutsch-amerikanischen Sektor tätig sind, gebeten, geeignete Gäste vorzuschlagen. Ungefähr 4000 Menschen werden erwartet. Als Barack Obama 2008 zuletzt in Berlin war, jubelten ihm bei seiner Rede an der Siegessäule rund 200 000 Berliner zu . „Die Eingeladenen zur Rede am Brandenburger Tor werden neben der Politik, dem Diplomatischen Corps und der Wirtschaft ein breites Spektrum der Gesellschaft repräsentieren“, sagte eine Regierungssprecherin. Selbstverständlich würden auch viele junge Menschen von Schulen und Universitäten dabei sein, außerdem Menschen aus deutsch-amerikanischen Organisationen und solche, die der deutsch-amerikanischen Freundschaft besonders nahestehen oder sich ehrenamtlich dafür engagieren. Ein Kontingent ging auch an die Botschaft. Ob man dabei ist oder nicht, wird sich für die vorgeschlagenen Redezuhörer aber wohl erst in letzter Minute herausstellen. Das „Last-Minute-Info“-Prinzip scheint sich in der Sicherheitspolitik wachsender Beliebtheit zu erfreuen.

Wenn Merkel und Obama im Schloss Charlottenburg speisen...

Und wer darf beim begehrtesten Dinner des Jahres dabei sein? Am Mittwochabend laden Bundeskanzlerin Angela Merkel und ihr Mann Professor Joachim Sauer den US-Präsidenten Barack Obama und seine Frau Michelle ins Schloss Charlottenburg ein. Auf Fragen nach der Gästeliste reagieren alle beteiligten Stellen fast erschrocken, als wolle man gerade ein Staatgeheimnis knacken. Die fürs Protokoll zuständige Sprecherin beim Auswärtigen Amt hat dazu gar keine Informationen, und auch im Presse- und Informationsamt der Bundesregierung ist offiziell nichts bekannt.

Mal spontan vorbeischauen? Unmöglich. Während der Rede sowie einige Zeit davor und danach dürfen sich Passanten nur auf etwa einen Kilometer dem Brandenburger Tor nähern. Public Viewing ist während der Rede nicht vorgesehen. (mit AG/dpa)

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