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Berlin: Barbara John hat ausgedient

Senat lehnt Angebot der Ausländerbeauftragten ab, als Rentnerin ehrenamtlich weiterzuarbeiten

Der Senat will das Angebot der Ausländerbeauftragten, nach ihrer Pensionierung ehrenamtlich weiterzuarbeiten, nicht annehmen. Ab Januar 2003, wenn Barbara John in Rente geht, solle die Stelle neu besetzt werden, sagte gestern Senatssprecher Michael Donnermeyer dem Tagesspiegel. „Wir wollen sicher stellen, dass dieses für Berlin wichtige Amt mit dem entsprechenden Gewicht besetzt ist – und zwar hauptamtlich.“ Auch Sozialsenatorin Heidi Knake-Werner (PDS) sei der Ansicht, dass eine ehrenamtliche Führung dem Amt schaden würde, sagte Sprecherin Roswitha Steinbrenner.

Barbara John, die im Januar 2003 ihren 65. Geburtstag begeht, hatte im Juli dieses Jahres angeboten, ihr Amt noch für zwei Jahre wahrzunehmen. Auf ein Gehalt wollte John verzichten. Auch nach 21 Jahren als Ausländerbeauftragte sah John noch viele neue Aufgaben, an denen sie mitwirken wollte. So wird ihre Funktion jetzt als „Integrationsbeauftrage“ neu definiert. Barbara John ist nun auch für die Eingliederung von russlanddeutschen Aussiedlern zuständig. Offensichtlich nur bis Ende des Jahres. Im Juli war Johns Angebot von der Berliner Politik noch einhellig begrüßt worden. So sagte SPD–Fraktionssprecher Michael Müller: „Alle in der Fraktion wären froh, wenn sie ihr ungewöhnliches Engagement fortsetzen könnte.“

Jetzt ruft Rot-rot nach einem Generationswechsel. Nach 21 Jahren müsse man an eine Neubesetzung denken dürfen, sagte der Senatssprecher. Wenn John ihre hervorragenden Kontakte in die ausländischen Gemeinden weiter einbringen wolle, sei sie „herzlich dazu eingeladen“. Donnermeyer und die Sprecherin der Sozialverwaltung, Steinbrenner, betonten, dass die Entscheidung gegen CDU-Mitglied Barbara John „nichts mit dem Parteibuch zu tun“ habe. Bei der noch nicht getroffenen Wahl einer neuen Ausländerbeauftragten oder eines Beauftragten werde allein nach Erfahrungen in der Ausländerarbeit gefragt. Steinbrenner sagte zudem, ihre Senatorin wolle auch einer möglichen Einsparung des Amtes vorbeugen. Zuletzt wurde in Hamburg die Ausländerbeauftragte gestrichen. Das wäre bei einem Ehrenamt leichter als bei einer Planstelle. -ry

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