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Unter den Augen der Journalistin wurden Löcher in den Beton gebohrt.

© dpa

Bauarbeiten mit BER-Blick: Auf der Landebahn in Schönefeld rollen die Bagger

Die alte Landebahn in Schönefeld wird saniert. Zum Start pickten Bagger Löcher in den Beton - bis Oktober muss die 3600 Meter lange Bahn saniert sein. Dafür wird jede Stunde gebraucht.

Einen Trost hat Karsten Mühlenfeld für die Schönefelder Passagiere parat, die jetzt „fünf bis zehn Minuten“ länger unterwegs sein müssen, ehe sie beim Abflug ihr Flugzeug oder nach der Landung wieder das Terminal erreichen. „Sie haben dafür einen schönen Blick auf das neue BER-Flughafengebäude!“, sagte der Flughafenchef am Mittwoch. Ja, so kann man es auch sehen: BER-Sightseeing ist nun in allen SXF-Flügen inbegriffen, die bis Oktober auf der neuen, etwas entfernten, extra für den BER errichteten neuen Südbahn starten und landen.

Denn die alte, aus DDR-Zeiten stammende nördliche Start- und Landebahn des alten Schönefelder Flughafens wird saniert, wofür am Mittwoch offiziell die Arbeiten begannen: Es gab optimistische Reden. Und zwei Bagger hämmerten extra für die anwesenden Journalisten und Umland-Bürgermeister symbolisch zwei kleine Löcher in die Betonpiste, was allein schon einige Minuten dauerte. Bis Oktober soll die 3600 Meter lange nördliche Startbahn des neuen Hauptstadtairports saniert sein, lange vor der für 2017 angepeilten Inbetriebnahme des Hauptstadtflughafens. „Es wird preiswerter“, betonte Rainer Bretschneider, der amtierende Aufsichtsratsvorsitzende und brandenburgische Flughafenstaatsseketär. Denn statt der ursprünglich kalkulierten 150 Millionen Euro, die die einst geplante Sanierung bei laufendem BER-Betrieb in Nachtschichten gekostet hätte, werden es nun um die 50 Millionen Euro sein. Und er wiederholte seinen Standardsatz zum BER, bei dem es „trotz der Altlasten“ ja seit letzten Dezember aufwärts gehe: „Alles wird gut“. Seit damals führt er kommissarisch den Aufsichtsrat, was ab Juli Berlins Regierender Michael Müller (SPD) übernehmen will.

Eine Herausforderung bleibt die Sanierung der Piste trotzdem. „Es wird uns technisch und zeitlich alles abverlangen“, sagte Jörg Rösler, Vorstandsmitglied der Strabag, die bereits für den BER die Rollbahnzubringer und Vorfeldflächen baute und erneut den Auftrag erhielt. „Alles ist minutiös getaktet.“ Er fügte, mit Blick auf die BER-Geschichte stolz hinzu: „Wir haben hier bisher immer termingerecht und mängelfrei gebaut.“ Um es diesmal bis 25. Oktober zu schaffen, wird jede Stunde gebraucht. Denn dann wird auf den Winterflugplan umgestellt und die Airlines wollen wieder auf der Rollbahn nahe dem Schönefelder Altterminal starten und landen. Erneuert werden nun die Asphaltdecke, teilweise die Tragschicht darunter, und rechts und links der Piste der Schotterstreifen, ebenso rund 1500 Lampen, damit die Piste immer gut sichtbar ist. 150 Lastkraftwagen und 50 Großgeräte seien im Einsatz, sagte Rössler. Und weil es den Schotter in der erforderlichen Größe in der Nähe nicht gibt, muss der aus dem Süden Brandenburgs und Sachsen herangekarrt werden.

Flughafenchef Mühlenfeld zeigte sich jedenfalls wie zuvor im Tagesspiegel-Interview erneut zuversichtlich, dass beide Termine gehalten werden, der an der Nordbahn und die BER-Eröffnung 2017. Thorsten Metzner

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