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Bauprogramm 2008: Bahn will über 345 Millionen Euro investieren

Im nächsten Jahr wird die Infrastruktur der Bahn in der Region kräftig ausgebessert. Zu den Großprojekten zählt der Ostkreuz-Umbau und die Verbindung zum zukünftigen Flughafen BBI - dort lahmt die Planung aber noch.

Berlin/Potsdam - Die Bahn will im nächsten Jahr in Berlin und Brandenburg mehr als 345 Millionen Euro in ihr Gleisnetz investieren. Das Geld stammt zum größten Teil vom Bund. Nicht enthalten in dem Bahnbauprogramm für 2008 ist allerdings der Bau der Dresdner Bahn in Berlin, die den Hauptbahnhof in der Zukunft mit dem neuen BBI-Flughafen in Schönefeld verbinden soll. Doch für sie gibt es weiter keine Genehmigung.

Intern rechnen die Planer, wie berichtet, bereits damit, dass erst 2015 Züge über die Dresdner Bahn zum BBI fahren können. Offiziell hält die Bahn aber noch an der Aussage ihres Vorstandschefs Hartmut Mehdorn fest, dass die Dresdner Bahn zeitgleich mit dem Flughafen fertig sein werde. Dessen Inbetriebnahme ist derzeit für Ende 2011 geplant. Immerhin soll es im nächsten Jahr Baurecht durch das Eisenbahn-Bundesamt geben. Weil aber bereits Klagen für den Fall angekündigt sind, dass die Bahn die Gleise oberirdisch durch Lichtenrade legen darf, ist mit weiteren Verzögerungen zu rechnen.

Eine Finanzierungsvereinbarung zum Bau der Strecke fehlt bisher auch noch. Sie sei erst möglich, wenn der Genehmigungsbeschluss vorliege, sagte gestern der Berliner Bahnchef Ingulf Leuschel. Veranschlagt ist das Projekt mit knapp 500 Millionen Euro. Als Bauzeit sind vier bis fünf Jahre vorgesehen.

Anderswo wird dagegen auf jeden Fall gebaut – meist verbunden mit Einschränkungen im Betrieb. Zwischen Berlin und Cottbus beginnt wie berichtet der Ausbau für Tempo 160. Allerdings bleiben die eingleisigen Abschnitte dabei bestehen. Zwischen Berlin und Frankfurt (Oder), wo die Strecke ebenfalls für Tempo 160 hergerichtet wird, gehen die Arbeiten schwerpunktmäßig mit dem Bahnhofsumbau in Erkner weiter. In Frankfurt (Oder) wird die Oderbrücke durch einen Neubau ersetzt.

Weil Züge auch über die sogenannte Ostbahn von Berlin über Strausberg und weiter Richtung Polen umgeleitet werden, müssen, wie berichtet, auf dieser Strecke Züge des Regionalverkehrs durch Busse auf der Straße ersetzt werden. Zumindest im Berufsverkehr sollten die Regionalzüge aber fahren, sagte Leuschel. Generell gebe es aber keine Kapazitätsengpässe im Netz. Dem widerspricht allerdings der Bahnkunden-Verband.

Auch an den Strecken von Berlin nach Rostock und nach Stralsund setzt die Bahn die Sanierung fort. Weitere Schwerpunkte sind die Strecken Löwenberg–Rheinsberg, Löwenberg–Templin, Britz–Joachimsthal, Hennigsdorf–Neuruppin und Strausberg–Küstrin-Kietz. Zudem wird der Rangierbahnhof Seddin modernisiert.

In Berlin setzt die Bahn den Umbau des Ostkreuzes ebenso fort wie den Ausbau der S-Bahn Richtung Königs Wusterhausen. Die Erneuerung der Gleise zwischen Südkreuz und Priesterweg führt Anfang des Jahres zu einer mehrwöchigen Totalsperrung dieses Abschnittes.

Bauarbeiten gibt es auch an der ICE- Strecke nach Hamburg. Dort wird eine neue Autobahnbrücke errichtet und in Ludwigslust ein Tunnel für Radfahrer und Fußgänger gebaut. Zumindest die ICE würden aber pünktlich fahren, versprach Leuschel. Im Regionalverkehr seien in diesem Jahr knapp 91 Prozent der Züge pünktlich gewesen, sagte Leuschels Brandenburger Kollege Joachim Trettin. Spätestens nach Ende der Bauarbeiten solle sich dieser Wert weiter verbessern.

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