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© dpa

Baurbeiten: Anschutz-Arena am Ostbahnhof wächst

Fünfzehn Minuten sollte es dauern, fünf Stunden später hing der Stahlträger noch immer am Kran. Die Bauarbeiten zur Arena am Ostbahnhof sind schwierig.

Fünfzehn Minuten sollte der Vorgang dauern. Um 6 Uhr begannen die Arbeiten im Rohbau der O2 World am Ostbahnhof, fünf Stunden später war die erste Phase immer noch nicht abgeschlossen. Zwar hing der schwere Träger an armdicken Stahltrossen in rund 20 Meter Höhe knapp über den Betonstützen. Nur 80 Zentimeter fehlten, um ihn bis zu seiner Ruheposition herabzulassen. Doch dann mussten die Bauarbeiter zunächst überschüssigen Beton entfernen, an dem der Träger nicht vorbei wollte.

"Wir befinden uns in einer entscheidenden Bauphase", sagt der Pressesprecher der Anschutz Entertainment Group, Moritz Hillebrand. Wenn bei der Montage der Träger etwas schief laufe, könnten sich die Probleme auf den Fortgang der gesamten Bauarbeiten auswirken.

Im September soll Richtfest gefeiert werden

Das US-Unternehmen Anschutz errichtet auf dem Gelände beim Ostbahnhof eine Mehrzweckhalle für Sportveranstaltungen und Konzerte. So sollen unter anderem die Eisbären in der Arena bis zu 17.000 Zuschauer begeistern. Eröffnet werden soll die nach dem Telekommunikationsanbieter O2 benannte Halle im September nächsten Jahres. Diesen September soll Richtfest gefeiert werden. "Aber dafür müssten erst die beiden Stahlträger für das Dach montiert sein", sagt Hillebrand.

Die Dachkonstruktion wird von zwei Hauptträgern gehalten, die an der Nord- und Südseite auf jeweils zwei 18 Meter hohen Betonstützen aufliegen. Das insgesamt 1770 Tonnen schwere Dach der O2 World habe für den späteren Betrieb eine entscheidende Bedeutung, erklärt Hillebrand. Denn das Dach ruhe ausschließlich auf vier Pfeilern, so dass die Sicht des Publikums nicht durch zusätzliche Stützen gestört werde.

Spezialkran aus Rostock

Der Träger der Nordseite ist 345 Tonnen schwer und hat eine Spannweite von 92 Metern. Er wurde in der vergangenen Woche im Innern der Arena in zwei Teilen zusammengeschweißt. Der 14 Meter hohe, am oberen Teil leicht gebogene Stahlträger hat die Form einer Fachwerkkonstruktion.

Zu seiner Montage musste extra ein Raupenkran von Rostock zur Baustelle in Berlin auf Tiefladern transportiert werden. Auch dieser wurde mit Hilfe zweier weiterer Kräne auf dem späteren Spielfeld der Arena aufgerichtet. Zur Einrichtung der beiden Stahlträger wurde ein provisorischer Montageturm gebaut, auf dem Arbeiter die beiden Teile des Trägers zusammenschweißen werden.

Sobald die beiden Teile verbunden seien, würden die Verbindungsstücke für das Norddach befestigt, das im August fertig gestellt sein soll, sagt Hillebrand. Ebenfalls im August werde der Träger an der Südseite der Arena montiert. Das Dach soll bis Ende Oktober komplett geschlossen sein. Die Kosten für den Bau der O2 World beziffert Anschutz auf rund 165 Millionen Euro. Insgesamt sollen den Angaben zufolge in den ersten drei Jahren in der Arena mehr als 300 Veranstaltungen ausgerichtet werden, die drei Millionen Besucher anlocken sollen. (mit ddp)

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