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Hier werden bald nicht nur Pflastersteine ausgetauscht. Die Rigaer Straße in Berlin.

© Kai-Uwe Heinrich

Baustelle in Berlin-Friedrichshain: Die Rigaer Straße wird für 18 Monate gesperrt

In der Rigaer Straße wird wieder gebaut. Fußgänger, Radler und Autofahrer müssen ausweichen - zum Ärger mancher Politiker.

Die Rigaer Straße in Friedrichshain soll vom 1. August zwischen Samariterstraße und Voigtstraße für eineinhalb Jahre gesperrt werden, betroffen wären dann auch Fußgänger und Radfahrer. Das teilte das Bezirksamt am Donnerstag mit. Hintergrund sind „umfangreiche Bauvorhaben“ in Höhe der Hausnummern 36-39 sowie 71-73, wo das Carré Sama-Riga entsteht. Durch die Vollsperrung, so das Bezirksamt, sei die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer gewährleistet und die Bauzeit würde sich um zwei bis drei Jahre verkürzen.

Bayram: "Sperrung ist unverhältnismäßig und rechtswidrig"

Kritik an der geplanten Vollsperrung übte die grüne Direktkandidatin für den Bundestag, Canan Bayram. Die Sperrung sei „unverhältnismäßig und rechtswidrig“, außerdem habe es keine Bürgerbeteiligung gegeben, monierte sie auf Twitter.

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Bürgermeisterin dachte erst, Sperrung sei "ein Fake"

Bezirksbürgermeisterin Monika Herrmann (Grüne) äußerte sich am Freitag ebenfalls kritisch. "Die Straße für zwei Baustellen nur einmal zu sperren ist schon sinnvoll, aber wäre ich Anwohnerin, würde ich mir das auch anders wünschen." Sie betonte, dass die Verwaltung im Ordnungsamt Baustellensperrungen eigenverantwortlich genehmige. Sie selbst habe von dem aktuellen Fall erst durch Bayram erfahren, die ihr ein Bild der Ankündigung der Bauleitung geschickt habe. „Der Ordnungsstadtrat und ich dachten erst, dass das ein Fake ist“, sagte Hermann und kündigte an, die Maßnahme prüfen zu lassen.

Freitagabend kündigte der zuständige Ordnungsstadtrat Andy Hehmke (SPD) an, dass die Vollsperrung bestehen bleibe und verteidigte die Maßnahme: "Die angeordnete Vollsperrung halte ich für richtig und notwendig, insbesondere um die Verkehrssicherheit von Fußgängern zu gewährleisten." Er werde die Entscheidung deshalb nicht rückgängig machen oder infrage stellen. "Ich will und kann nicht die Verantwortung übernehmen, wenn auch nur einem Kind während der mehrjährigen Bauzeit dort etwas zustößt", ließ Hehmke via Pressemitteilung wissen.

"Ich hätte mir ein anderes Ergebnis gewünscht"

Er hält eine 79 Meter lange tunnelähnliche Durchgangslösung in der Straßenmitte für nicht realisierbar, da Fußgänger dadurch zweifach die Straße hätten queren müssen, während Lkw die dortigen Baufelder bedienen. Die eingerichtete Umleitung, die einen Umweg von 175 Metern vorsieht und in der teilweise Tempo 10 gilt, hält er für tragbar.

Bezirksbürgermeisterin Herrmann reagierte enttäuscht. "Ich hätte mir ein anderes Ergebnis gewünscht", sagte sie am Telefon. Sie kündigte an, am Montag nochmal mit Hehmke zu sprechen. Ab Dienstag gibt es in der Rigaer Straße aber wohl kein Durchkommen mehr.

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