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Sanierungsbedürftig. Marode Klassenzimmer gibt es in allen Bezirken. Mit den vorhandenen Mitteln können nur die dringendsten Arbeiten erledigt werden.

© Kitty Kleist-Heinrich

Schulsanierung: Baustelle Klassenzimmer

Viele Bezirke nutzen die großen Ferien für Sanierungsarbeiten in den Berliner Schulen. Insgesamt gibt es einen Investitionsbedarf in Höhe von einer Milliarde Euro.

Während Schüler und Lehrer derzeit Ferien machen, wird in vielen Berliner Schulen auf Hochtouren gearbeitet. Die unterrichtsfreie Zeit wird für besonders schmutzige und lärmintensive Bauarbeiten genutzt. Denn der Sanierungsbedarf an der Schulen ist hoch. Innerhalb der Sommerferien lassen sich allerdings nur kleinere Reparaturen abschließen, die großen Instandsetzungsprojekte ziehen sich meist über Monate oder sogar Jahre hin. Hier ein Überblick über die derzeit wichtigsten Vorhaben. Allerdings sahen sich nicht alle Bezirke in der Lage, eine Umfrage des Tagesspiegels zu beantworten, da derzeit auch viele Stadträte und Schulamtsmitarbeiter im Urlaub sind.

Beispielsweise investiert Neukölln 7,32 Millionen Euro in die Instandsetzung von insgesamt 14 Schulen. Davon entfallen rund zwei Millionen auf die energetische Sanierung der Sporthallen der Grundschule am Teltowkanal und der Sonnen-Grundschule. Ein weiteres Großprojekt ist die Sanierung der Fassade sowie aller Türen und Fenster der Grundschule in der Köllnischen Heide.

In Steglitz-Zehlendorf fließt ein Großteil der für die bauliche Unterhaltung bezirkseigener Gebäude vorgesehenen gut acht Millionen Euro in die Schulen, so Stadträtin Anke Otto (B90/Die Grünen). Zu den größten Projekten gehört der Umbau eines denkmalgeschützten Gebäudes für die Steglitzer Rothenburg-Grundschule. Das Gymnasium Steglitz in der Heesestraße erhält eine Mensa und wird energetisch saniert. Diverse weitere Oberschulen werden ebenfalls mit Mensen ausgestattet, die zum Teil bereits zum Beginn des neuen Schuljahres, teilweise aber auch erst im September oder Oktober fertiggestellt werden.

In diesem Jahr investiert Marzahn-Hellersdorf 13,5 und 2012 nochmals 10,1 Millionen, in diesen Summen sind Restmittel aus dem Konjunkturprogramm II des Bundes enthalten. Unter anderem fließen die Gelder in die Sanierung und den Erweiterungsbau der Karl-Friedrich-Friesen-Grundschule in der Max-Herrmann-Straße und die Fassadensanierung des Gemeinschaftsstandortes der Thüringen-Oberschule und der Bettelheim-Grundschule in der Liebensteiner Straße.

5,9 Millionen kommen in Reinickendorf allein aus den Mitteln für die bauliche Unterhaltung, die zu 80 Prozent in diesem Bereich eingesetzt werden. Schwerpunkte sind hier Sanitäranlagen, Heizungen und Fenster. Gearbeitet wird im Märkischen Viertel am Thomas-Mann-Gymnasium, an der Sekundarschule Bettina-von-Arnim und dem Ergänzungsbau der Chamisso-Grundschule, in Hermsdorf am Georg-Herwegh-Gymnasium, in Wittenau an der Jean-Krämer-Schule, in Reinickendorf am Friedrich-Engels-Gymnasium in der Emmentaler Straße und der Gustav-Freytag-Oberschule in der Breitkopfstraße.

Obwohl die Instandhaltungsmittel in Pankow im Doppelhaushalt 2010/11 gekürzt worden sind, stehen in Pankow für den Schulbereich rund 3,5 Millionen Euro zur Verfügung, so Pankows Bildungsstadträtin Lioba Zürn-Kasztantowicz (SPD). Die Mittel werden für Reparaturen und zur Co-Finanzierung von Baumaßnahmen aus dem Konjunkturprogramm II eingesetzt, unter anderem für die Sanierung der Oberschule am Schlosspark in der Mendelstraße und der Doppelsporthalle in Französisch-Buchholz.

Lesen Sie auf Seite 2, wie es in den anderen Bezirken aussieht.

3,2 Millionen stehen in Tempelhof-Schöneberg zur Verfügung. Zu den größten Vorhaben zählen die Dachsanierung der Georg-von-Giesche-Oberschule an der Hohenstaufenstraße, die Sanierung des Paul-Natorp-Gymnasiums in Friedenau und die mehrjährige Instandsetzung der Steinwald-Schule für geistig Behinderte am Hanielweg. Auch mehrere Schulsporthallen werden auf Vordermann gebracht.

In Friedrichshain-Kreuzberg werden für 550 000 Euro die Dächer der LemgoGrundschule in der Böckhstraße und der Andreas-Oberschule in der Koppenstraße repariert. 285 000 Euro kostet die Erneuerung der Sanitäranlagen in der Blumen-Grundschule, während allein der erste Bauabschnitt für die Fassadensanierung der Heinrich-Hertz-Oberschule in der Rigaer Straße mit 281 000 Euro zu Buche schlägt. Insgesamt werden in diesem Jahr 2,4 Millionen Euro investiert.

Größtes Projekt in Treptow-Köpenick ist die Sanierung des Souterrains der Heide-Grundschule an der FlorianGeyer-Straße (321 000 Euro) sowie der Grundschule am Ginkgobaum in der Springbornstraße (300 000 Euro). 245 000 Euro kosten die Instandsetzung des Gründachs und der Terrasse der Sporthalle der Melli-BeeseGrundschule an der Engelhardstraße. Insgesamt stehen 1,7 Millionen Euro zur Verfügung.

In Spandau stehen 1,4 Millionen Euro aus dem Schulsanierungsprogramm zur Verfügung. Zu den größten Projekten zählen der erste Bauabschnitt der Dachsanierung des Freiherr-vom-Stein-Gymnasiums an der Galenstraße (375 000 Euro) und der Bertolt-Brecht-Oberschule an der Wilhelmstraße sowie die Instandsetzung von Fassade und Fenstern der Astrid-Lindgren-Grundschule in der Südekumzeile (350 000 Euro). Die neue integrierte Sekundarschule an der Jaczostraße erhält für 300 000 Euro neue Sport- und Freizeitanlagen im Freigelände. Einen Schwerpunkt bildet ferner die Sanierung der Sanitäranlagen in der Christoph-Földerich-Grundschule und der Grundschule am Weinmeisterhorn.

Durch diese Maßnahmen können mit den zur Verfügung stehenden Mitteln nur die dringendsten Vorhaben realisiert werden. In Reinickendorf bewegt sich der Sanierungsrückstau im Schulbereich bei rund 60 Millionen Euro, so Bildungsstadträtin Katrin Schultze-Berndt (CDU). In Neukölln spricht man von etwa 80, in Pankow von 100 Millionen. Berlinweit wird der Investitionsbedarf auf etwa eine Milliarde Euro geschätzt.

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