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Berlin: Baustelle U 2: Chaos auf der Schiene

Störungen behinderten den Ersatzverkehr

Der erste Tag des viermonatigen Baustellenverkehrs bei der U-Bahn auf der Linie U 2 begann mit einem heillosen Durcheinander. Ein defektes Stellwerk, ein Stromausfall und eine Computerstörung brachten den ausgeklügelten Ersatzverkehr auf der Schiene vollkommen durcheinander; Fahrgäste waren häufig doppelt so lange unterwegs wie sonst. Am Wochenende würden Techniker versuchen, die Pannen zu beheben, kündigte BVG-Sprecherin Petra Reetz gestern an.

Durch den Stellwerksausfall ließen sich im Bahnhof Potsdamer Platz die Weichen nicht mehr stellen. Dort enden aber während des Baustellenverkehrs die Züge aus Pankow, weshalb sie das Gleis wechseln müssen. Jeder zweite Zug fährt dann auf dem anderen Gleis weiter zum Gleisdreieck, wo die Fahrgäste Richtung Zoo und Ruhleben erneut umsteigen müssen. Weil wegen des Stomausfalls auch die Signale auf Rot schalteten, stauten sich die Züge am Vormittag zum Teil fast auf der gesamten Strecke der U 2.

Im Stich gelassen wurden die Fahrgäste zudem von der elektronischen Anzeige, Daisy genannt. Obwohl die Züge auf dem Bahnhof Potsdamer Platz abwechselnd vom gleichen Gleis entweder nach Pankow oder zum Gleisdreieck fahren, zeigte Daisy keines der Ziele an. Durchsagen auf dem Bahnsteig waren oft nicht zu verstehen, in den Zügen gab es meist gar keine.

Wie hoch der Informationsbedarf bei den Fahrgästen war, merkten auch die Fahrer. Kaum öffneten sie am Endbahnhof den Fahrerstand, wurden sie von Auskunftssuchenden bestürmt. Die BVG, die Auskunftspersonal auf den Bahnhöfen hat, will nun mehr Mitarbeiter einsetzen.

Weil am Gleisdreieck eine Brücke neu gebaut werden muss, ist der Abschnitt der U 2 zwischen Gleisdreieck und Wittenbergplatz bis 21. Dezember unterbrochen. Täglich waren hier bis zu 100 000 Fahrgäste unterwegs, die nun neue Wege finden und beispielsweise auf die U12 umsteigen müssen. kt

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