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Kreuz und quer. Bahn-Kunden in der gesamten Stadt werden im nächsten Jahr die Auswirkungen der geplanten Bauarbeiten zu spüren bekommen.

© picture alliance / dpa

Baustellen der S-Bahn in Berlin: An diesen Gleisen wird 2016 gebaut

Ob Stadt-, Ring- oder Fernbahn: Im nächsten Jahr gibt es wieder viele Großbaustellen. Bahn-Kunden in der gesamten Stadt werden betroffen sein und auch Fans von Hertha BSC.

Eine Großbaustelle wird fertig – weitere warten schon: Von Montag an können wieder Züge auf den Fern- und Regionalbahngleisen der Stadtbahn fahren, die seit 29. August zwischen Friedrichstraße und Zoo/Charlottenburg gesperrt war. Komplett kehrt die Bahn aber erst zum Fahrplanwechsel am 13. Dezember zum Normalbetrieb zurück. Und weitere Baustellen sind bereits in Sicht; auch im nächsten Jahr will die Bahn in Berlin und Brandenburg annähernd 600 Millionen Euro in Gleisanlagen und Bahnhöfe stecken. Gebaut wird vorwiegend im Frühjahr und Herbst (siehe Grafik).

STADTBAHN

Sollte Hertha BSC auch nächstes Jahr erfolgreich Fußball spielen und das Olympiastadion füllen, kann es bei der An- und Abfahrt der Zuschauer Probleme geben: Die Masse kommt mit der S-Bahn – und deren Betrieb wird von Mai/Juni bis Ende Oktober zwischen Friedrichstraße und Westkreuz/Olympiastadion erheblich eingeschränkt. Dort wird ein neues Signalsystem eingebaut. Ein Verkehrskonzept gebe es noch nicht, sagte der Leiter der Betriebsplanung der S-Bahn, Jens Hebbe, am Donnerstag. Man bemühe sich noch, Totalsperrungen zu vermeiden. Ganz ohne sie werde man aber nicht auskommen. Auch an Spieltagen von Hertha könnten Sperrungen erforderlich sein. Freihalten wolle man auf jeden Fall den 21. Mai mit dem Fußball-Pokalfinale im Olympiastadion sowie den Zeitraum der Europameisterschaft in Frankreich vom 10. Juni bis zum 10. Juli mit einer möglichen Fanmeile auch in Berlin.

RINGBAHN

Auf dem Ring fahren vom 18. März bis 18. April keine Züge zwischen Halensee und Westend. Dort werden an der seit 1993 wieder befahrenen Strecke Gleise und Weichen erneuert, was nach mehr als 20 Jahren dringend erforderlich sei, wie der Berliner Bahnchef Alexander Kaczmarek sagte.

S-BAHNLINIE 7 NACH POTSDAM

Monatelang müssen auch Fahrgäste zwischen Griebnitzsee und Potsdam auf Busse oder Regionalbahnen ausweichen. Um hier Gleise und Weichen austauschen zu können, wird die S-Bahn vom 18. März bis 6. Mai und dann nochmals vom 6. bis 27. Juni eingestellt. Zum Bau eines seit Langem geplanten zweiten Gleises vor dem Hauptbahnhof kommt es aber noch nicht. Mit ihm könnte die S-Bahn pünktlicher werden.

S-BAHNLINIE 2 NACH BERNAU

Vom 30. September bis 31. Oktober fahren auch zwischen Blankenburg und Bernau keine S-Bahnen. Hier werden ein elektronisches Stellwerk und ein neues Signalsystem gebaut.

FERN- UND REGIONALVERKEHR

Größter Brocken ist der Ausbau der Dresdner Bahn in Brandenburg. Von August an wird der Abschnitt zwischen Wünsdorf und Hohenleipsch für 16 Monate gesperrt, Züge werden umgeleitet oder fallen aus. Die Strecke Berlin–Dresden wird seit Jahren für Tempo 200 ausgebaut. Nach Abschluss der Arbeiten wird sich die Reisezeit zwischen beiden Städten und auch nach Prag und Budapest erheblich verkürzen. Wann auch in Berlin die Züge über eine ausgebaute Strecke fahren werden, ist weiter ungewiss. Da Anwohner einen Tunnel durch Lichtenrade fordern, den der Bund und die Bahn bisher nicht finanzieren wollen, hat sich der Bau neuer Fern- und Regionalbahngleise neben den Anlagen der S-Bahn seit Jahren verzögert. Nach Tagesspiegel-Informationen wird das Eisenbahn-Bundesamt den von Anwohnern abgelehnten ebenerdigen Bau genehmigen.

OSTKREUZ

Hier dauern die Arbeiten noch mindestens bis Ende 2017. Fast fertig sind die Brücken, auf denen die Züge von und zum Flughafen in Schönefeld von der Stadtbahn auf die Ringbahn wechseln werden. Weil nach 2017 noch zwischen Warschauer Straße und Ostbahnhof weiter gebaut werden muss, können dort noch wahrscheinlich zwei weitere Jahre nur zwei der vier vorgesehenen Gleise befahren werden. Das Eisenbahn-Bundesamt habe nachträglich verlangt, in diesem Bereich die Abstände zwischen den Gleisen zu vergrößern, teilte die Bahn mit. Die Trasse muss deshalb verbreitert werden, was den Bau einer neuen Stützwand erfordert. Weil es nur zwei befahrbare Gleise gibt, fallen Fahrten aus.

ORANIENBURG

Fast beendet ist die Bombensuche auf dem Gelände des Bahnhofs Oranienburg, die in den vergangenen fünf Jahren den Betrieb teilweise eingeschränkt hat. Acht Bomben seien gefunden worden, sagte Arvid Kämmerer vom Bereich Netz der Bahn AG. Rund 20 Millionen Euro habe die Suche gekostet.

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