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Berlin: Baustellenwarnung: Nach Weihnachten bleibt die Autobahn dicht

Für die Autofahrer gibt es nach Weihnachten eine unangenehme Nachbescherung. Vom 27.

Für die Autofahrer gibt es nach Weihnachten eine unangenehme Nachbescherung. Vom 27. Dezember (ab 20 Uhr) bis zum 29. Dezember (5 Uhr) wird die Stadtring-Autobahn zwischen den Anschlussstellen Kreuz Wilmersdorf und Kurfürstendamm voll gesperrt. An der Hohenzollerndammbrücke beginnen dann die Abrissarbeiten. Das marode Bauwerk muss durch einen Neubau ersetzt werden. Die Arbeiten dauern voraussichtlich bis Ende 2002. Bis dahin sind vier weitere kurzzeitige Vollsperrungen vorgesehen. Von den vier Auf- und Abfahrtsrampen ist während der Bauzeit nur jeweils eine nutzbar.

Die Senatsbauverwaltung will die Haupteinschränkungen mit den Vollsperrungen möglichst jeweils in die Ferien legen. Deshalb beginnen die Arbeiten jetzt unmittelbar nach Weihnachten, was eine Premiere sei, wie Stadtentwicklungssenator Peter Strieder (SPD) gestern sagte. Die Anschlussstelle Hohenzollerndamm sei nämlich eine "Schlagader des Verkehrs". Auf der Autobahn passieren täglich im Durchschnitt zwischen 7 Uhr und 19 Uhr rund 190 000 Autos diesen Bereich, auf dem Hohenzollerndamm sind es etwa 50 000. Rund 8000 biegen hier täglich auf die Autobahn Richtung Funkturm ab. Die Zufahrt aus Richtung Fehrbelliner Platz bleibt als einzige in der ersten Bauphase, die bis November 2001 dauert, geöffnet.

Die Alternativrouten hat die Bauverwaltung zusammen mit dem ADAC erstellt und dazu ein Faltblatt herausgegeben, das in Behörden, an Tankstellen und beim ADAC ausliegt. Weitere Vollsperrungen sind vom 9. bis zum 12. Februar, vom 27. bis zum 29. Juli sowie vom 1. bis zum 4. Februar 2002 und vom 12. bis zum 14. Juli 2002 vorgesehen.

Ansonsten bleiben auf der Autobahn drei Fahrspuren je Richtung erhalten. Im Bereich der Baustelle werden die Spuren allerdings eingeengt; es darf aber, falls es möglich ist, weiter mit Tempo 80 gefahren werden. Auf dem Hohenzollerndamm stehen für jede Richtung ständig zwei Fahrspuren zur Verfügung. Auch der Zugang zum S-Bahnhof und dem Aufzug zum Bahnsteig ist in jeder Bauphase gewährleistet. ADAC-Vorstand Eberhard Waldau hofft, dass einige Autofahrer zumindest vorübergehend auf Bahnen und Busse umsteigen werden.

Die Autobahnbrücke ist erst 1957/58 errichtet worden. Für den Abriss und Neubau sei es jetzt "höchste Eisenbahn", sagte Frieder Bühring von der Bauverwaltung. Der verwendete Stahl sei inzwischen spröde geworden - wie bei vielen Spannbeton-Konstruktionen aus den 50er und 60er Jahren. Auch die Schmargendorfer Autobahnbrücke musste bereits vollständig erneuert werden.

Besser gehalten hat sich dagegen die Stahlbrücke über den Gleisen der Ringbahn am Hohenzollerndamm, die bereits 1910/11 gebaut worden ist. Sie muss jetzt nur für knapp eine Million Mark saniert werden. Abriss und Neubau der anderen Brückenhälfte kosten dagegen 12 Millionen Mark, die zum größten Teil der Bund aufbringt.

Eng wird es auf der Autobahn aber nicht nur am Hohenzollerndamm. Im Sommer wird auch die Rampe am Jakob-Kaiser-Platz Richtung Norden saniert und deshalb gesperrt, was die Zufahrt zum Flughafen Tegel erschweren wird, und auch im Bereich Tegel wird dann wieder gebuddelt. Noch gebe es einen erheblichen Instandhaltungsrückstand aus den Zeiten seiner Vorgänger, sagte Strieder.

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