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BBI: Der Flughafen rollt über die Autobahn

In der Nacht zum 30. Oktober 2011 wird von Tegel nach Schönefeld umgezogen. Die Geschäftsführung sieht den Ausbau im Zeit- und Kostenplan.

Knapp zwei Jahre vor der geplanten Eröffnung des Flughafens Berlin-Brandenburg in Schönefeld hat jetzt bereits der Umzug aus Tegel begonnen. Zumindest planerisch. Die Flughafengesellschaft hat sich dazu die Beratungsfirma McKinsey und Kollegen aus München, die dort bereits einen Umzug erfolgreich absolviert haben, an Bord geholt. Guter Rat ist hier gefragt, denn immerhin werde in einer einzigen Nacht eine „kleine Stadt“ umziehen, wie Flughafenchef Rainer Schwarz am Freitag sagte.

Die Nacht des Flughafens wird diejenige vom 29. auf den 30. Oktober 2011 sein. In einem großen Konvoi werden die für den Flugbetrieb erforderlichen Anlagen und Fahrzeuge aus Tegel über die Autobahn nach Schönefeld gebracht. Dann darf es auf der gesamten Strecke keine Baustelle geben, die den Tross stoppen würde, sagte der für die Technik zuständige Vorstand Manfred Körtgen. Hier stimme man sich bereits mit der Verkehrsverwaltung ab, die zugesichert habe, dass auch die Rudolf-Wissell-Brücke in Charlottenburg uneingeschränkt passiert werden könne. Dieses Bauwerk wird erst nach 2012 saniert werden, bestätigte die Sprecherin der Verwaltung, Petra Rohland.

Für den Flughafen-Tross soll eine Spur auf der Autobahn gesperrt werden, falls erforderlich, müssten auch zwei Spuren für den Individualverkehr gesperrt werden, sagte Körtgen weiter. Auch die Tunnel entlang der Strecke seien kein Hindernis; selbst die großen Fahrzeuge, wie die Enteisungsmaschinen, würden durch die Röhren passen. Am 30. Oktober soll dann die erste Maschine auf dem ausgebauten Flughafen starten.

Auch bei der Finanzierung des Ausbaus stimme der Kurs, sagte Schwarz weiter. Die Flughafengesellschaft habe ihren Eigenanteil in Höhe von 440 Millionen Euro bereits zu mehr als 75 Prozent erfüllt. Es fehlten noch 105 Millionen Euro. Da es im vergangenen Jahr gelungen sei, hier 90 Millionen Euro zu erwirtschaften und er in den nächsten beiden Jahren einen ähnlichen Ertrag erwarte, werde der Flughafen seinen Finanzierungsanteil aufbringen können, sagte Schwarz.

In welcher Höhe die Fluggesellschaften – und damit am Ende die Passagiere – den Schönefeld-Ausbau mitfinanzieren müssen, soll Ende 2010 feststehen. Dann soll die neue Gebührenordnung fertig sein, die nun mit den Gesellschaften ausgehandelt werde, kündigte Schwarz an.

Der Flughafen-Chef erwartet, dass die Zahl der Passagiere – nach einem Rückgang in diesem Jahr – 2010 wieder moderat steigen werde. In diesem Jahr werden es mit knapp 21 Millionen etwa zwei Prozent weniger sein als 2008. Bundesweit lag die Abnahme durchschnittlich bei knapp sechs Prozent.

Die Baukosten für den neuen Flughafen würden die veranschlagten zwei Milliarden Euro nicht übersteigen, sagte Körtgen. Aufträge im Wert von 1,7 Milliarden Euro seien bereits vergeben; mehr als eine Milliarde Euro hätten Unternehmen aus der Region erhalten.

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