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Berlin: Begegnung der besonderen Art

Diplomaten-Visite im Ethnologischen Museum in Dahlem

Der protokollarische Neujahrsempfang des Bundespräsidenten war es nicht, aber eine Probe dafür hätte es sein können. Bald hundert Diplomaten im Ethnologischen Museum: So etwas hat die Dahlemer Museumslandschaft noch nicht gesehen, und auch für die Exzellenzen war der Abend eine Berliner Begegnung der besonderen Art. Angeregt und organisiert hatte ihn der Verein der Freunde des Museums, zusammen mit den Mitarbeitern des Hauses. Also strahlte bei der Begrüßung der KuratoriumsVorsitzende Hermann von Richthofen , selbst Botschafter a.D. Also gab Klaus-Dieter Lehmann , Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, zu dem das Museum gehört, seine Paraderolle als Wanderprediger des Museums-Ausbaus und breitete seine Pläne aus, Stichworte: Erneuerung Museumsinsel, Humboldtforum im Schloss. Dann allerdings nahm er die Gäste sozusagen beim Portepee: Er sehe in den Botschaftern, die weitgehend außereuropäische Länder vertreten, „geheime Verbündete“ für dieses große Unternehmen, das gerade den Kulturen ihrer Länder einen wichtigen Platz einräumen will. Was geschah noch? Klaus-Peter Schuster , Generaldirektor der Staatlichen Museen, bewies, dass man Englisch auch mit deutschem Pathos sprechen kann, Hausherrin Viola König stellte das Museum vor, Erzbischof Erwin Josef Ender , der Doyen des diplomatischen Korps, dankte für den Empfang. Dann verteilten sich die Gäste in die verschiedenen Abteilungen, geführt von den Experten des Museums. Reaktion: Staunen über die Fülle der Exponate, Überraschung über unerwartete Zeugnisse der eigenen Kultur, Bereitschaft zu intensiverem Austausch und gemeinsamen Projekten. Also ziemlich genau das, was die Einladung bezweckte. Die zugleich der Absicht diente, die Dahlemer Museen, die im vereinten Berlin etwas an den Rand geraten sind, wieder näher ans Leben der Stadt heranzurücken. Rdh.

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