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Auf Wiedersehen. In der neuen Tonne wird nicht nur Verpackungsmüll entsorgt.

© dapd

Bei Alba und BSR: Neue Mülltonnen quellen über – angeblich nicht mehr lange

Seit Gelbe Tonne und Orange Box zur "Berliner Wertstofftonne" vereinigt wurden, klappt die Abholung nicht mehr überall. Es liegt an Startproblemen - aber auch daran, was in den Behältern landet.

In der Wissenschaft der korrekten Abfalltrennung gilt in Berlin seit Jahresbeginn eine neue Lehre: gelb gleich orange. Die von der Berliner Stadtreinigung (BSR) aufgestellten Orange Boxes und die vom privaten Entsorger Alba verantworteten Gelben Tonnen für Verpackungsmüll sind – nach jahrelangem Streit – zur „Wertstofftonne“ fusioniert. Die augenfälligste Änderung aus Sicht vieler Berliner ist, dass die zuvor regelmäßig geleerten Tonnen neuerdings überlaufen. Einschlägige Beobachtungen kamen zuletzt aus Schöneberg ebenso wie aus Reinickendorf, Pankow und auch aus Köpenick.

Alba-Sprecherin Susanne Jagenburg bestätigt „ein paar Anlaufschwierigkeiten mit fehlbefüllten Containern“. Im Klartext: Die Müllkutscher haben Tonnen stehengelassen, in denen erkennbar Dinge waren, die dort nach der neuen Definition nicht (mehr) hinein gehören. So sollten sich die blinden Passagiere gar nicht erst mit dem regulären Abfallgemisch vermengen, das in die zentrale Sortieranlage nach Mahlsdorf gebracht wird.

Typische Fälle seien Elektrogeräte, Holz und Textilien, die in der Orange Box ausdrücklich erwünscht waren (und dann bei einem Subunternehmen der BSR per Hand sortiert wurden), aber in den neuen Wertstofftonnen für die weitgehend automatische Sortierung nicht mehr landen sollen. Diese Neuregelung hatte der Umweltverband BUND bereits im Dezember kritisiert, als Alba, BSR und die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung das neue Konzept präsentiert hatten. Holz und Textilien aus der Orange Box wurden bisher verbrannt, Elektrogeräte maschinell zerkleinert und ihre Materialien recycelt. Jetzt sollen die Bürger sie zum Recyclinghof bringen. Dass viele Berliner von der Änderung nichts mitbekommen haben, liegt auch an den zwar angekündigten, aber wegen der Kälte bisher nicht angebrachten Info-Aufklebern, die auf die Tonnen sollen.

Das aktuelle Völlegefühl betrifft nicht nur die von Alba entsorgten Tonnen, sondern auch jene zwölf Prozent des Stadtgebietes, für das nun die BSR zuständig ist. Nach Auskunft von Alba-Sprecherin Jagenburg ist das neue System erst am 21. Januar gestartet – mit neuen Touren für die Fahrer und ungewohnten Leerungstagen für die Bürger. Hinzu kam nach Tagesspiegel-Informationen, dass die Fahrer teilweise Schlüssel nicht rechtzeitig erhielten. In den nächsten Wochen sollen die Probleme gelöst sein.

Infos zur Tonne und zu den Abholtagen: www.wertstofftonne-berlin.de

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