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Berlin: Bei den Ländern: Blick hinter Kulissen Viel Andrang und lobende Worte

in den Landesvertretungen

Da mögen die „Ministergärten“ auf halbem Wege zwischen Potsdamer und Pariser Platz gelegen sein, direkt an einem der Haupt-Touristenpfade der Stadt – und finden gleichwohl so gut wie keine Beachtung. Sieben Bundesländer haben sich hier ihre schönen, großzügigen, lichten Vertretungen in der Hauptstadt gebaut, doch sie müssen schon zu einem Tag der offenen Tür laden, damit Berliner und Berlin-Besucher kommen, sich ein Bild machen und – ein positives Urteil fällen.

So jedenfalls war’s am Donnerstag, als zum Einheitsfest die Vertretungen von Rheinland-Pfalz, Hessens, des Saarlandes und die gemeinsam genutzten Häuser Brandenburgs und Mecklenburg-Vorpommerns sowie Niedersachsens und Schleswig-Holsteins zur Besichtigung baten. „Ich fühle mich gut repräsentiert“, notierte etwa ein Pfälzer ins Gästebuch, „kann mir gut vorstellen, wie engagiert und kreativ hier gearbeitet wird“, quittierte ein anderer die freundliche Architektur, und der Mann, der, in die hohe Halle der niedersächsisch-schleswig-holsteinschen Doppelvertretung kommend, trocken bemerkte: „Viel Hohlraum hier“ – auch der wollte eher einen Witz machen, als schmähende Kritik äußern.

Dabei hatten sich die Landesvertretungen die Sache so, sagen wir: „sparsam“ wie möglich gemacht. Bei Brandenburg/Meck-Pomm wenigstens führten Ministerialräte durchs schieferverkleidete Haus, zeigten auch das bescheidene Dienstzimmer des Ministerpräsidenten. Im viel größeren Gebäude Hessens dagegen war nur der erste Stock zugänglich, gerade die Räume aber verschlossen, die man als Berliner doch sehr gerne gesehen hätte: Diejenigen, vor deren Fenstern ein gewisser Aussichtsballon so nahe aufsteigen soll, dass die Hessen ihn zeitweise vertreiben wollten. Über die Aufgaben einer Landesvertretung informierte hier ein Vortrag, ebenso im Doppelhaus der Norddeutschen gegenüber. Rheinland-Pfalz ließ die Stadtjugendkapelle Speyer beliebte Melodien spielen, das Saarland präsentierte „Textilien der Zukunft“.

Das Beliebteste an den Vertretungen waren aber ihre Gärten, auf deren Terrassen sich die Bürger unterm blauen Himmel ihr Bierchen gönnten. Holger Wild

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